Der nachfolgende Text wurden mit KI erstellt und kann Fehler enthalten. Fehler gefunden? Bei GitHub editieren

(Einzel-)Coaching: Was ist das überhaupt und wie nützt es vor allen Dingen uns Techies, also zum Beispiel Software-Architektinnen und anderen Leuten?

Hallo, Cosima.

Hallo, Lisa.

Genau, und jetzt hätte ich es fast vergessen, das war natürlich klar.

Du bist nächste Woche auch auf dem Software-Architecture-Gathering in Berlin, und zwar am, Moment, ich muss spicken, am Mittwoch, genau, von 10 bis 10.45 Uhr mit Architecture in Action, Impactful Mindskills for Tech Leaders.

Und an alle, die gerade live zuschauen, ihr erhaltet 15 Prozent auf alle verfügbaren Tickets, und zwar mit dem Code sartv-sag15.

So, jetzt aber zu dir.

Cosima, magst du dich einmal vorstellen für die Leute, die dich noch nicht kennen?

Ja, ja, ich bin Cosima.

Ich bin fast 42, bin noch am Bodensee.

Das ist mir auch immer sehr wichtig, weil ich gerne in der Natur bin.

Also, ich bin viel draußen, viel unterwegs, viel mit dem Fahrrad, viel mit Joggingschuhen.

Und wenn ich das nicht mache, dann arbeite ich am Rechner meistens, mit Menschen und Teams.

Ich sage manchmal, hey, ich bin inzwischen Brückenbauerin, so zwischen Business und IT, oder, wenn man das nicht mehr als ziellos nimmt, zwischen Menschen in der Organisation, manchmal darüber hinaus.

Manchmal sage ich auch, spaßeshalber, ich bin Kanalarbeiterin, Kommunikationskanalarbeiterin sozusagen.

Ja, wie bin ich da hingekommen?

Ich habe mal vor unfassbar langer Zeit Informatik studiert, habe dann über zwölf Jahre auch als Entwicklerin gearbeitet, QA-Lead, Tech-Lead, und habe nebenbei dann Psychologie studiert, recht zu Beginn, weil ich gemerkt habe, oh, das hat doch was mit Menschen zu tun, dieses in der IT-Arbeit.

Ich habe immer gehofft, ich kann abends meinen Rechner ausmachen, so nach dem Abi.

Genau, und bin inzwischen recht vielfältig aufgestellt, mache IT- und Organisationsberatung, mache auch manchmal Interim-Management, Team-Coaching, Organisationsentwicklung und eben auch Einzelcoaching.

Hast du mit dem Einzelcoaching direkt angefangen, nachdem du aus dem Psychologiestudium raus bist, oder erst später?

Nein, das hat auch gar nicht so viel mit dem Studium zu tun gehabt.

Ich habe lustigerweise durch das Studium, weil es ein Fernstudium an der Fernuni war, dann gesagt, ich würde auch gerne noch was Professionelles mit echten Menschen machen und bin auch, da kann man vielleicht auch so ein bisschen, wie ich zum Coaching gekommen bin, durch diese Leadership-Rollen, die ich immer übernommen habe oder die mir öfters zugetragen wurden, wir haben auch mal anderthalb Jahre unser Team-Lead damals zu zweit und zu dritt sozusagen quasi gecovert, habe ich gemerkt, ich brauche Fähigkeiten, die mir aber noch fehlten damals, die ich auch nicht im Studium mitbekommen habe, Kommunikation, Teamführung, gute Führung von der Seite, also nicht, hier geht es lang, weil ich das sage, weil ich hier die Macht habe sozusagen oder halt irgendwie eine gewisse vorgesetzten Position und habe dann da eben nach was gesucht, mehr Kommunikation, mehr gute Fragen stellen, so Sachen sozusagen.

Und so bin ich dann da hingekommen und habe 2012 mein erstes Coachtraining gemacht, erst mal einen Wochenendkurs, daraus sind dann neun Monate quasi eine ganze Ausbildung geworden und danach habe ich immer mal wieder Einzelcoaching gemacht, so würde ich es heute vielleicht gar nicht mehr nennen, es war mehr Mentoring in einem Unternehmen, wo ich angestellt war, wenn jemand sagte, hey, lass uns mal unter vier Augen reden über ein bestimmtes Thema, wirklich Einzelcoaching, die Einzelcoaching, das ich so anbiete für Leute, wer auch immer sozusagen mich findet oder auf Empfehlung irgendwie zu mir kommt, wirklich klassisches Coaching, komme sicher auch nachher noch dazu, mache ich seit 2020 etwa, genau.

Jetzt haben wir dich schon kennengelernt und das Wort Coaching ist schon ganz, ganz, ganz viel gefallen.

Ich kann mir ehrlicherweise gar nicht so viel darunter vorstellen, also was ist denn Coaching überhaupt?

Ja, das ist, also da könnte man nochmal quasi wahrscheinlich mehrere Streams zu machen.

Ich sage oft ganz kurz, es ist eine Art selbstgewählte temporäre Denkpartnerschaft, selbstgewählt, weil da Freiwilligkeit viel eine Rolle spielt, auch wenn es oft Unternehmen gibt, die Coaching anbieten, sodass dann jemand ein Programm bekommt, ist es trotzdem wichtig, dass die Person selber da ist und Themen hat.

Temporär ist auch super wichtig für mich, da sage ich oft, ich unterscheide mich von, oder das ist ein Unterschied von professionellen Coaches zu, vielleicht habt ihr schon mal auf YouTube so kleine Werbeclips gesehen, wo jemand, der sich Coach nennt, halt irgendwelche lustigen Sachen irgendwie unters Volk bringt, wo man eigentlich mehr davon nehmen soll.

Temporär ist aber wichtig beim klassischen, beim professionellen Coaching.

Ich bin temporär da.

Mein Ziel ist, dass mein Gegenüber kurzzeitig was mitnimmt.

Eben wenn wir eine Denkpartnerschaft haben und dann ist Coaching auch wieder zu Ende.

Das ist keine dauerhafte Begleitung.

Das hört sich irgendwie so ein klein bisschen an wie Peer Programming.

Also das ist ja auch irgendwie eine temporäre Denkpartnerschaft, oder?

Also nur eben speziell mit Fokus auf den Code und nicht mit Fokus auf, worauf auch immer Coaching ein Fokus liegt.

Spannend, ja.

Könnte man auch fast so sehen, dass man auch nicht abhängig von dann, ich kann nur guten Code produzieren, wenn wir gemeinsam dran sitzen, aber trotzdem ab und an eben, dass man auch jemand hat zum was spiegeln sozusagen, zum vielleicht mal gute Fragen stellen oder eben gemeinsam vorangehen.

Das ist natürlich nur meine Definition.

Ich finde es auch immer ganz spannend zu gucken, was sagen zum Beispiel Coaching-Verbände.

Also da gibt es auch schon seit Jahren viel Bewegung.

Sollte man den Beruf quasi standardisieren?

Momentan kann sich jeder Coach nennen, der lustig ist.

Und da weiß man dann auch nicht, was drin ist.

Da kommen wir nachher auch noch dazu sozusagen.

Was ist denn auch Einzelcoaching so oder überhaupt?

Was versteht man unter Coaching?

Und einer der beiden großen Verbände ist die International Coaching Federation, die sagen eben, es ist ein partnerschaftlicher, zum Nachdenken anregender Prozess.

Der ist auch kreativ.

Der unterstützt Menschen und Organisationen dabei.

Also bei Team-Coaching, nicht nur im Eins-zu-eins-Gespräch, ist auch ein Teilbereich zum Beispiel.

Und der unterstützt sozusagen das persönliche und das professionelle Potenzial zu steigern.

Also auch wenn wir oft im Beruf damit oder ich oft im Beruf unterwegs bin und wir heute auch ja mehr von was kann es uns im Job nützen sprechen, sind wir trotzdem ganze Menschen.

Also das heißt, wenn wir nur sagen, wir gucken nur auf die beruflichen Sachen, dann verpassen wir was sozusagen.

Und ganz oft hängt es ja auch zusammen zu Themen.

Und wichtig ist auch noch, es führt dann meistens zu mehr Klarheit, oft auch zu einer Veränderung, im besten Fall zu der gewünschten Veränderung, die man sich selber vorstellt oder die man auch im Coaching erarbeitet.

Uns braucht auch immer aktives Handeln von dem Gegenüber sozusagen.

Also ich kann als Coach nichts für mein Gegenüber machen.

Ich kann da sein, im Coaching können wir was erarbeiten, aber das Umsetzen dann im Leben draußen, im Arbeitsleben, das braucht auch immer sozusagen dann auch Energie.

Also es ist immer ganz wichtig, ich sage immer, es ist kein Wundermittel oder Allheilwerkzeug oder sowas.

Eigentlich steckt immer, wenn man sich zu einem Coaching meldet, irgendwie ein Veränderungswille auf jeden Fall.

Also ich möchte etwas verändern.

In welche Richtung das jetzt sein muss, muss gar nichts Spezielles sein.

Also es gibt wahrscheinlich verschiedene Gründe, warum ich zu dir kommen könnte zum Coaching.

Ja, ja.

Also verändern ist eins.

Es kann auch sein, ich habe auch oft Leute, die sagen, hey, mir begegnet irgendwas immer wieder.

Ich komme, keine Ahnung, in Konflikte oder merke, hey, ich bin super harmoniebedürftig.

Jetzt habe ich aber eine neue Rolle angetreten, wo ich vielleicht mal super vielen Stakeholdern zu tun habe, wo ich weiß, wir haben begrenzte Ressourcen, begrenzte Zeit.

Auch vielleicht eine gewisse Vorgabe im Unternehmen, wo wir hinwollen.

Das heißt, ich werde Leute quasi enttäuschen müssen.

Wie mache ich das denn jetzt?

Und ich merke vielleicht, hey, ich möchte es schon gut machen, aber ich möchte es irgendwie allen recht machen, so dass man Muster reflektiert, dass man da auch neue Werkzeuge ausprobiert, auch einen sicheren Experimentierrahmen hat, sozusagen, weil es ist ja auch, für mich jetzt gerade selbstverständlich, merke ich, aber es ist auch nochmal wichtig zu sagen, es ist immer sehr vertraulich.

Also da gibt es auch ethische Kontexte oder Ethikkontext jetzt beim Ethikkodex bei der ICF.

Also wenn ich da Mitglied bin, dann unterwerfe ich mich dem quasi, sollte auch quasi jeder andere professionelle Coach so arbeiten, dass man sagt, das bleibt alles in dem Raum, auch wenn zum Beispiel eine Firma der Auftraggeber ist.

Das ist immer super wichtig.

Alles, was in dem Raum gesagt wird, das bleibt da.

Deswegen ist da auch manchmal mehr möglich, als wenn man jetzt zum Beispiel mit einem guten Kollegen spricht oder mit einem guten Freund oder mit irgendjemand, sozusagen, wo das halt mehr informell ist, sozusagen, als in dieser Coaching-Arbeitsbeziehung.

Ja, ich kann mir auch vorstellen, wenn man einfach, also ich meine, ich spreche ja oft mit meinem Mann über Dinge oder auch mit guten Freunden.

Die kennen mich nun aber, die sind ja in ihrer Sichtweise dann auch leicht, Scheuklappen ist zu viel, aber schon irgendwie eingeschränkt.

Du als fremde Person hast ja einen ganz, ganz anderen Blickwinkel von außen, als das jetzt nahestehende Menschen haben.

Also kannst du nochmal ganz andere Impulse geben, als die Leute, die mich eh jeden Tag sehen und jeden Tag mit mir umgehen?

Ja, also das ist eben auch was, was auch geübt sein will als Coach, was aber auch regelmäßig, zum Beispiel in der Supervision, also quasi ich als Coach gehe auch zu einem anderen Coach und lasse meine Arbeit quasi supervidieren, auch mal mit Problemstellungen oder mit Themen, wo ich merke, hey, da komme ich immer vielleicht in regelmäßigen Abständen irgendwie an meine Grenzen.

Natürlich alles auch immer anonym, aber das ist auch so was, sozusagen, wo jemand anders dann den Blick von außen hat.

Und für mich als Coach ist es dann auch super wichtig, eben ich stehe ein Stück weit außen, stehe aber trotzdem an der Seite von meinem Coaching-Partner und kann dadurch vielleicht manche Sachen eher erkennen und anbieten, sozusagen, was ich vielleicht bemerkt habe, was ich vielleicht auch gehört habe.

Oder auch manchmal einfach nur erstmal spiegeln, was ich überhaupt akustisch gehört habe.

Und dann ist schon manchmal so, ah, spannend, ich nehme mir Raum, darüber zu sprechen, nachzudenken.

Das ist eine ganz offene Rückmeldung.

Da hört mir wirklich jemand zu.

Das ist nicht zwischen Tür und Angel, sozusagen, wie es auch im Arbeitskontext ist.

Selbst wenn ich mal jemanden frage, leicht passiert, da hat man vielleicht doch was anderes.

Und wie du sagst, man kennt sich nicht, sozusagen, oder nicht so tief.

Und man ist auch nicht, also wenn ich mit meinem Partner spreche, da ist ja schon, das ist ein Kontext, oder mit meinen Teamkollegen, sozusagen.

Aber ich bin einfach, ich bin quasi nur dafür, das Gegenüber, das ist mein einziger Auftrag.

Genau, ja.

Ja, cool.

Ich hatte gerade einen Gedanken und der ist weggeflogen und das tut mir so leid, der Klassiker.

Ich wollte nämlich noch gefragt haben, hattest du auch schon mal irgendwie negative Erfahrungen mit dem Coaching?

Also du hattest vielleicht jemanden, den du coachen solltest und der hat sich so, also du hast da wirklich dein Bestes gegeben und es ist einfach nur Kritik rumgekommen und ach, das bringt doch alles gar nichts und ach, was ist das für ein Mist?

Also ich muss dauernd an so ehemalige Kollegen denken, die da vielleicht irgendwie total anti alles waren und wo man, egal welche coolen Tipps man hatte, immer nur Kontra bekommen hat, weil sie sich halt nicht darauf eingelassen haben.

Ja, ja.

Also in einem Coaching noch nicht, weil da ist die Person tatsächlich auch da, sozusagen, weil sie entweder was erreichen möchte oder eben, wenn es jetzt von der Firma aus, das ist in den letzten Jahren auch sehr stark gekommen, dass es oft als Benefit mitgegeben wird oder tatsächlich auch als Weiterentwicklungsoption.

Das gab es vor gut 15 Jahren bei mir leider noch nicht so, was ich auch super wertvoll erachte und was die Leute auch oft sagen.

Aber da kann es manchmal passieren, dass jemand sagt, hey, ich habe das bekommen, ich weiß gar nicht, was ich damit machen soll und eigentlich habe ich doch nichts.

Mir fehlt doch eigentlich nichts.

Also es ist ja auch nichts, es ist ja nicht wie Therapie, hey, ich bin krank, ich möchte Unterstützung für irgendwie ein Problem, sondern hey, ich habe jetzt hier den Raum für mich, um was zu reflektieren, um voranzukommen, um vielleicht auch zu gucken, was möchte ich denn mit der Zeit anfangen?

Was ist vielleicht mein nächster Karriereschritt oder ist es vielleicht auch okay, was ich gerade mache?

Ja, da kann es schon mal sein.

Ich hatte tatsächlich zwei Fälle so seit 2020, wo ich auch gesagt habe, wollen wir eigentlich hier weiter zusammenarbeiten, weil bringt ja nichts sozusagen, wenn wir die Zeit nett Kaffee trinken sozusagen, das ist auch nicht der Auftrag.

Und das hat jedes Mal dann auch wirklich, ah ja, komm, stimmt, wir können ja noch was anderes mit der Zeit anfangen sozusagen oder in einem Fall hat die Person auch dann festgestellt, hey, das passt einfach gar nicht sozusagen.

Da gab es auch noch andere Rahmenbedingungen.

Also es kann auch sein, dass es Coach und Coachee nicht zusammenpasst, was auch immer super wichtig ist, dem Raum zu geben.

Also muss ja auch eine gute Arbeitsbeziehung, eine gute Vertrauensbeziehung da sein oder sich entwickeln können.

Ja, aber was ich jetzt spannend fand, was du ja quasi gesagt hast, was natürlich jetzt durch diese Firmengeschichte kommt, aber dass manchmal Leute zu dir kommen, die noch gar nicht wissen, wofür sie eventuell ein Coaching nutzen können und dass du als Coach dann natürlich auch mit denen zusammenarbeiten kannst, du hast Möglichkeiten während.

Das finde ich irgendwie auch ganz spannend.

Also dass du quasi noch viele, viele Schritte vor dem eigentlichen Coaching schon coachen kannst.

Also das ist ja auch cool.

Ja, also das ist oft so tatsächlich, was ich erlebt habe in Führungskräfte, Entwicklungsprogrammen zum Beispiel, dass die Leute sagen, hey, sie bereiten sich auf eine Rolle vor oder gehen jetzt gerade in unserem IT-Feld von einer Senior-Developer-Rolle zum Beispiel in ein Team-Lead und die Firma unterstützt es.

Dann ist es zwar auch immer freiwillig, was ich so gehört habe.

Also die Leute können sagen, ja, ich nehme das Coaching dazu, aber trotzdem, hey, was kann ich erwarten?

So ist es halt, ist es keine Beratung.

Ich kann nicht sagen, hey, manage dein Team so und so.

Dann funktioniert es sicher.

Wenn ich das könnte, wäre ich wahrscheinlich reich.

Dann könnte ich irgendwie tolle Bücher schreiben, die immer funktionieren zum Beispiel.

Aber das funktioniert ja nicht.

Aber dann zu gucken, hey, was gibt es denn vielleicht für Herausforderungen?

Oder auch diesen Raum zu nutzen.

Hey, gibt es irgendwo was, wo du sagst, da bin ich noch völlig blank oder unsicher, was man vielleicht auch nicht unbedingt in meinem Arbeitskontext äußern kann oder möchte, um dann den Raum zu nutzen.

Hey, was könnte es denn geben, um da Übungen hinzukriegen oder Sicherheit zu gewinnen oder was auszuprobieren in einem kleinen Rahmen, wo man sich sicher fühlt oder so Sachen dann gemeinsam herauszufinden.

Bereitest du dich auf einzelne Coachings vor?

Also wenn du jetzt zum Beispiel weißt, am Nachmittag kommt die Lisa, die wird bei Team-Lead, dann kommt vielleicht die Nadine und die möchte gerade in eine Architektenrolle gehen.

Dann hat dann vielleicht die Isabel die nächste Herausforderung, weil sie eben besonders harmoniebedürftig ist und jetzt aber in ihrer Rolle das nicht mehr sein muss.

Also kannst du, bereitest du dich immer speziell auch auf die Themen, die zugrunde liegen vor, um das besser coachen zu können oder helfen dir grundlegende Coaching-Werkzeuge, egal welches Problem da vor der Tür steht?

Das ist unterschiedlich, würde ich sagen.

Also muss man vielleicht noch gucken.

Also viele Leute sagen, hey, vor allem wenn ich jetzt privaten Coaching buche, ich nehme erst mal eine Stunde sozusagen, weil ich vielleicht auch was ganz Abgegrenztes habe oder auch vielleicht erst mal ausprobieren möchte.

Was kann das denn?

Oder auch ist ja auch natürlich ein finanzieller Aspekt.

Dann ist es eher, hey, wir gucken mal.

Da kann ich mich auch nicht vorbereiten sozusagen.

Und das ist auch oft sehr, sehr hilfreich.

Dann schon da gemeinsam mit Fragen, mit Zuhören, mit Spiegeln.

Manchmal ist es auch, was ich einfach in der Mimik zum Beispiel wahrnehme.

Also wenn mir jemand sagt, hey, Cosima, wenn du vom Joggen erzählst oder von Hunden, dann kommt da ein Strahlen dagegen.

Wenn ich über, keine Ahnung, römische Geschichte erzählen müsste, würde ich mir denken, Geschichte fand ich in der Schule schon ganz furchtbar.

Also so und den Ausdruck, den kann ich ja leichter wahrnehmen, wenn ich jemandem gegenüber sitze, als wenn ich das selber sozusagen mitbekomme.

Das kann ich alles anbieten.

Was aber viel öfters vorkommt, ist tatsächlich, dass man einen gewissen Prozess miteinander macht.

War ja vorhin auch so in einer der Definitionen eben von Coaching.

Es ist ein Prozess.

Dann kann es auch sein, hey, wir haben ausgemacht, wohin möchte denn der Coach hier gehen?

Oder was ist denn ein Ziel?

Wie sieht denn die beste Zukunft quasi aus am Ende unserer Zusammenarbeit?

Was ist denn sozusagen die Vision vielleicht sogar?

Und dann kann es schon sein, dass wir sagen, hey, wir machen das nächste Mal dieses Thema.

Oder wir gucken das an.

Und da kann es durchaus sein, dass ich mir kurz vorher überlege, hey, wie könnten wir das angehen?

Mehr so von außen, so Metaperspektive, sage ich jetzt mal so Vogelperspektive.

Weniger das Inhaltliche, weil es ist immer der Inhalt von meinem Gegenüber.

Also da kann ich nichts dazu geben.

Was manchmal tatsächlich vorkommt, wo auch quasi die feine Linie zum klassischen Coaching ist und zum Mentoring oder zur Beratung.

Wenn dann zum Beispiel jemand sagt, hey, ich bin jetzt Führungskraft geworden.

Ich soll Leuten Feedback geben.

Das ist bei uns vielleicht in der Kultur, in der Unternehmenskultur gar nicht üblich.

Und wenn, ist es vielleicht klassisches Sandwich-Feedback.

So, fang mit was Gutem an, dann sag deinen Quatsch oder was du verbessert haben willst.

Aber vielleicht noch auch mit so, um dann noch irgendwas Gutes nachzuschieben.

Also ich übertreibe jetzt ein bisschen so.

Dann zu gucken, hey, was gäbe es denn noch für Optionen?

Da kann es durchaus mal sein, dass ich sage, hey, wenn du möchtest, kann ich dir zwei, drei Hinweise geben, wo ich was Gutes gefunden habe.

Oder wo ich auch aus Erfahrung weiß, es könnte nützlich sein, um es dann auszuprobieren sozusagen.

Das kann sein, dass ich das tatsächlich, aber es ist eher Nachbereitung dann.

Genau, ja.

Also wenn du Nachbereitung sagst, bekomme ich dann als Coachie von dir auch quasi so eine Zusammenfassungs-E-Mail oder sowas in der Richtung?

Also angenommen, wir haben jetzt ein Coaching und wir sprechen eine Stunde miteinander zu einem Thema, wahrscheinlich dann meiner Wahl, auf das wir gekommen sind.

Ist dann die Stunde das, was ich quasi bekomme?

Oder bekomme ich auch so eine Nachbereitungs-E-Mail mit?

Schau mal, hier ist übrigens noch das und das.

Das schließt noch total gut daran an oder so?

Das kommt auch immer drauf an, was wir ausgemacht haben.

Wenn ich eine Einzelstunde mache, biete ich das immer mit an.

Und manche Leute sagen, hey, das möchte ich gerne.

Andere sagen, hey, nee, das reicht für mich völlig.

Ich biete eben an, entweder noch zwei, drei Hinweise, die mir so aufgefallen oder eingefallen sind, zum Weiterforschen sozusagen beizulegen.

Oder ich schreibe auch immer mit für mich, auch wenn es vertraulich ist.

Das kommt dann im Schredder.

Da kann ich einfach supergut dabei bleiben.

Was ich dann oft anbiete, ist, hey, ich kann auch noch ein paar Stichpunkte, was habe ich denn wahrgenommen, auch nochmal beilegen sozusagen.

Wobei ganz viele, gerade jetzt auch, wenn man mehrere Sitzungen miteinander arbeitet oder oft sind die ja auch sehr verteilt, dass man sagt, wir arbeiten drei Monate oder sechs Monate miteinander, dass dann mein Coaching-Partner sozusagen natürlich den Prozess für sich gestaltet.

Manche haben ein Tagebuch, andere haben, ich habe auch schon Leute erlebt, die haben alles irgendwie auf Miro-Boards, dass man auch gut online zusammenarbeiten kann.

Also da gibt es alles Mögliche.

Aber das ist eher so, der Prozess liegt dann eh beim Gegenüber.

Und eben so eine Nachbereitungs-E-Mail schicke ich möglicherweise eher, wenn wir uns wirklich nur einmal treffen.

Und eben auch natürlich nur, wenn es gewünscht ist.

Also das ist immer wichtig, weil manche sagen, hey, dann ist es gut.

Online oder hast du auch welche vor Ort und wenn du auch welche vor Ort hast, wo ist es einfacher, die Reaktion des Gegenübers zu deuten oder merkst du einen großen Unterschied zwischen online und vor Ort?

Also ich habe vor der Pandemie, eben wenn ich halt in Unternehmen war, viel vor Ort gearbeitet.

Ich arbeite jetzt hauptsächlich nur noch online, weil es ist einfacher für die meisten Leute, auch rein von der Zeit her.

Und ich muss sagen, ich merke gar keinen Unterschied mehr so.

Also es ist aber auch so, ich arbeite eben weniger mit irgendwie.

Es gibt auch durchaus Leute, die Coaching anbieten, die auch mit Bewegung zum Beispiel arbeiten.

Da sind wir jetzt auch eher so im Bereich nicht klassisches Business Coaching, sondern vielleicht wenn man eher mit Lebensthemen kommt sozusagen, dass man das eher als Methode anwendet.

Da kann ich mir vorstellen, dass es einen Unterschied gibt, wenn man jetzt sagt, wir machen das per Video, aber auch jetzt manchmal kommen die Leute direkt aus einem Meeting und ich frage, braucht es noch was?

Und manchmal sagen, ja komm, erstmal nochmal einen tiefen Atemzug nehmen oder so, bevor wir wirklich ins Thema einsteigen.

Also selbst so eine simple, kurz mal bei sich ankommen Übung, das geht auch alles super gut online.

Also das hängt aber vielleicht auch an den Leuten, also gerade bei uns in der IT oder viele Büromenschen, sage ich jetzt mal, da ist es einfacher, denke ich mal, so auch mit dem Werkzeug gut umzugehen.

Jetzt hattest du schon irgendwie, also wir hatten schon Einzelcoaching wurde kurz reingeworfen und Teamcoaching und Businesscoaching und Lebenscoaching.

Was gibt es denn für verschiedene Arten von Coaching?

Da habe ich mir auch mal kurz im Vornherein Gedanken gemacht, wie könnte man das einfach sagen, weil ich glaube, da könnte man auch, also da könnte man herzhaft diskutieren.

Ich würde mal sagen, man kann es so nach drei Strömungen ausrichten, so nach der Ausrichtung des Coachings, nach der Coachingschule quasi, so ähnlich wie Programmier-Styles oder TDD-Schulen oder so, lösungsfokussiert ist da so ein Schlagwort, was vielleicht auch so in der IT bekannt ist oder systemisches Coaching.

Also was habe ich quasi so auch für eine Ausbildung gemacht oder welche Ausbildungen und vielleicht arbeite ich auch mit denen vorwiegend sozusagen.

Das wäre so eins, wo man es unterscheiden kann.

Dann natürlich nach Themenfeld, also eben komme ich mit Businessthemen oder komme ich aus der Arbeit, weil mein Arbeitgeber das vielleicht sogar bezahlt, Businesscoaching sozusagen oder sage ich, hey, ich möchte mich weiterentwickeln in meinem beruflichen Laufwahn, weiß nicht wohin, Karrierecoaching ist oft ein Schlagwort sozusagen oder Führungscoaching, dass man sagt, hey, es geht primär um Führungsaspekte, um Leadershipentwicklung oder eben Livecoaching.

Also da gibt es auch verschiedenstes, also von bis, dass Leute sagen Resilienzcoaching, Stresscoaching, also könnte man alle möglichen Labels draufkleben sozusagen.

Deswegen ist auch immer schwierig, ist ja auch die Frage, womit kommt jemand und bleibt es dann dabei oder entwickelt sich da vielleicht auch ein anderes Thema draus sozusagen.

Was ich auch super gut finde zum Unterscheiden ist eben dieses, mit welchen Menschen arbeite ich denn, also Anzahl und Beziehung der Menschen habe ich mir das so als Schlagwort eben einzelnes Coaching, eins zu eins oder haben wir ein Gruppencoaching.

Also gibt es Coaching-Instrumente, Coaching-Werkzeuge, wo jeder mit arbeiten kann und wo man vielleicht dann auch noch was miteinander teilt sozusagen, gibt es ganz oft auch als Angebote oder Teamcoaching.

Das haben wir in der IT öfters denke ich, also wenn Leute, die jetzt draußen zuhören, zum Beispiel vielleicht auch irgendwie Scrum Master oder Agile Coaches irgendwie im Unternehmen haben, da sind auch Teamcoaching-Elemente drin.

Also dass das Team sagt, hey, keine Ahnung, wir wollen vielleicht besser zusammenarbeiten, da haben wir wieder dieses Selbstgewählte, dieses Freiwillige.

Manchmal ist auch die Grenze ein bisschen fließend, dass man sagt, hey, dieses Team soll besser werden, ist dann schwierig sozusagen.

Also ist es noch Coaching oder ist es wirklich mehr ein anderer Auftrag, aber auch das eben können wir als Team, wollen wir als Team was gemeinsam verändern.

Unsere Kommunikation, unsere Zusammenarbeit mit Stakeholdern vielleicht, so Sachen.

Und dann gibt es noch neben dem Einzelcoaching auch mehr so außerhalb des Business, gibt es so Beziehungs- und Paarcoaching, auch noch so als separates Feld, wo man sagt, hey, man geht zu zweit mit einem Thema zum Beispiel zu einem Coach.

Spannend.

Jetzt, wo du gerade das mit dem Team sagtest und Agile Coaches, Scrum Master, ist nicht dann Retro, also Retrospektive auch im Endeffekt irgendwie ein Coaching?

Weil wir als Team stellen fest, was läuft gerade nicht so rund, was läuft rund des Scrum Masters, die Person, die das irgendwie Challenged.

Also ich hatte mal eine sehr, sehr gute Scrum Masterin, die war auch mal hier im Stream zu Gast und hat über Scrum Masterei gesprochen quasi.

Und sie war halt quasi im Team, aber sie hat sich in dem Moment immer eher außerhalb hingestellt und hat versucht, das von außen zu betrachten und hat eben versucht, uns als Team dazu zu bringen, zu sehen, was können wir da jetzt machen oder wie können wir Schlüsse ziehen, in welche Richtung wollen wir uns bewegen?

Und irgendwie fühlt es sich gerade so an, als wäre dann der Scrum Master, also die Scrum Master-Rolle auch irgendwie ein Coach und diese Retrospektive quasi unsere Coaching-Stunde gewesen.

Ja, also guter Punkt.

Ich würde mal sagen, es sind so Coaching-Elemente, so gerade vor allem im Arbeitskontext, weil da ist auch ganz oft so, das ist es denn noch freiwillig.

Ja, klar, also wenn ich eine Retro moderiere und jemand möchte nicht dabei sein, feel free, bitte.

Also jeder soll da sein, wenn er möchte oder vielleicht gibt es auch gute Gründe, nicht teilzunehmen sozusagen.

Aber ja, ich finde es schwierig, das genauso zu betrachten, wie jetzt wirklich professionelles Coaching auch im Einzelsetting, wo jemand sagt, ich möchte Coaching für oder möchte mal den Bereich beleuchten.

Coaching-Elemente und Coaching-Methoden auf jeden Fall und auch Coaching-Haltung, wie du sagst, jemand ist außerhalb.

Jemand ist vielleicht nicht Teil des Teams in dem Moment oder führt den Prozess, aber nimmt nicht direkt teil und sagt, hey, das fand ich nicht so gut oder da möchte ich gerne Verbesserung haben, sondern hat wirklich diese Rolle von außen.

So, das auf jeden Fall, ja.

Hast du nochmal so ein Beispiel, also dass ich was Greifbares gerade habe.

Hast du ein Beispiel für ein Coaching-Werkzeug?

Ein guter Punkt, ein greifbares Beispiel für Coaching-Werkzeug.

Gute Fragen stellen, wobei gut auch schon wieder so bewertend ist, also passende Fragen stellen sozusagen.

Wissen, wann stelle ich eine offene Frage und wann stelle ich eine geschlossene Frage, wäre was ganz Konkretes.

Also wenn ich die letzten drei Minuten bei unserer Coaching-Stunde frage, und was möchtest du heute noch anschauen, könnte es sein, je nachdem, dass du vielleicht anfängst, das kriegen wir nicht mehr eingepackt sozusagen.

Ich kann mal vielleicht fragen, was nimmst du heute mit?

Brauchst du noch was, dass es für dich rund ist?

Also quasi so ganz bewusst mache ich jetzt eine geschlossene Frage oder am Anfang eher eine offene Frage oder auch zwischendrin.

Ist es jetzt das Thema, worüber wir heute reden wollen, was wir gerade besprochen haben?

Aha, okay.

Dann machen wir vielleicht den Rahmen wieder auf, um das zu beleuchten.

Also das wäre ein ganz klassisches Werkzeug, mit Fragen gekonnt umgehen zu können oder auch bewusst umgehen zu können.

Das hört sich ja erstmal an.

Also ich habe das Gefühl, dass mit Fragen gekonnt umzugehen ein Tool ist, mit dem man viele, ja eigentlich viel Positives auch in die Softwareentwicklung Architektur bringen kann.

Weil wenn ich den Stakeholdern gekonnt Fragen stelle, kriege ich eher raus, was sie denn eigentlich haben wollen und nicht, dass sie jetzt eine Single-Page-App mit React haben wollen, sondern was ist eigentlich das Ziel?

Hast du einen coolen Tipp, wie man gekonnt Fragen stellen üben kann vielleicht?

Also ein Tipp ist schwierig.

Hast du Tipps?

Ja, also da kommen wir schon fast auch so was, was wären auch Tipps, die man quasi morgen auch umsetzen könnte, ist erstmal auch gucken, was stelle ich denn für Fragen?

Das wäre so das allererste.

Lustigerweise, als ich jetzt auch so ein bisschen reflektiert habe, wie denn auch mein Werdegang war, war das eins der ersten Dinge, die bei mir in der ersten Coaching-Ausbildung ganz stark dann auch auf das Arbeitsleben abgestrahlt haben.

Wirklich mal gucken, wann stelle ich denn welche Frage?

Ganz oft sagen Leute dann, wenn ich mal darauf achte, merke ich, ich stelle viele geschlossene Fragen.

Möchtest du eine Single-Page-App?

Klar, weil wir wollen, dass es schnell geht.

Wenn das schon der technische Experte sagt, warum nicht sozusagen?

Eben das Erste drauf achten und dann auch mal gucken, wie du gesagt hast, wenn ich denn das Richtige oder vielleicht auch ein gutes Bild von den Stakeholdern rausbekommen möchte.

Nächster Schritt wäre zu gucken, was möchte ich mit meinen Fragen erreichen?

Also bevor ich vielleicht mit den Stakeholdern rede, wo habe ich denn blinde Flecken oder wo habe ich noch Lücken, die ich gerne füllen möchte?

Was wären denn gute Fragen, die ich stellen könnte sozusagen?

Und dann auch tatsächlich, also ich habe auch immer mal wieder, je nachdem, was ich so mache, vor allem so im Organisationskontext oder Teamkontext, dann gucke ich mal irgendwie in Bundes von Fragen.

Weil ich habe auch nicht alle Fragen quasi aus dem Ärmel sozusagen.

Ich habe viele mir schon aufgeschrieben für verschiedene Kontexte, quasi mal inspirieren lassen sozusagen.

Das hört sich irgendwie an, als wäre man als Coach Meister der Selbstreflexion.

Aber auch als Coachie, glaube ich, muss man sehr, sehr viel selbst reflektieren, um dann irgendwie weiterzukommen.

Ich sage immer einen Tipp, aber du darfst so viel dazu sagen, wie du möchtest.

Hast du Tipps für mich, wie kann ich gut selbst reflektieren?

Also ich finde es manchmal schwierig in dem Moment, also wenn ich jetzt in einem Meeting bin und eine Frage stelle, dann versuche ich mich ja in dem Moment auf das Gegenüber zu konzentrieren und nicht auf die Art und Weise, wie ich die Frage gestellt habe.

Also gibt es irgendwelche Werkzeuge oder Tricks, wie man selbst reflektiert?

Ja, also ein Trick, den ich oft auch für mich immer mal wieder einbaue, je nachdem.

Also meistens gelingt es mir schon recht gut, zum Beispiel nach jeder Coachingstunde, da sind wir vielleicht auch noch beim Thema Vor- oder Nachbereitung.

Ich mache mir immer Puffer dazwischen, weil von einem Termin zum anderen zu hetzen ist weder für mein Gegenüber gut, noch für mich im Endeffekt.

Und dann kommt auch die Reflexion zu kurz.

Das ist aber auch was, was wir gut ins Arbeitsleben übertragen können.

Also wenn ich es irgendwie kann, wenn ich mit Teams arbeite, schaue ich auch, dass ich nicht den ganzen Tag zugeknallt habe mit einem Termin nach dem anderen.

Weil selbst wenn ich mich dann abends nochmal zehn Minuten hinsetzen würde oder eine Viertelstunde um den Tag Revue passieren zu lassen, ist ganz viel schon weg sozusagen.

Aber nach dem Termin nochmal zehn Minuten, eine Viertelstunde zu haben, zu gucken, hey, wie war es denn jetzt?

Habe ich das erreicht, was Ziel war?

War es vielleicht komisch?

Habe ich vielleicht noch ein komisches Gefühl, wo ich vielleicht noch keine Antwort habe?

Aber so irgendwie war das jetzt noch nicht der beste Workshop vielleicht mit den Stakeholdern, der hätte sein können, das vielleicht mal aufzuschreiben, um dem dann vielleicht nochmal auf den Grund zu gehen.

Oder auch einfach nur mal zu haben, um dann rückblickend festzustellen, hey, immer wenn ich mit den Kollegen aus der Abteilung XY spreche, dann kriegen wir nicht alles geschafft.

Wir überziehen die Zeit und ich komme mit einem komischen Gefühl raus.

Und wenn mir das zum dritten Mal passiert ist, dann kann ich vielleicht mal gucken, was ist denn da los?

Also eben Reflexionszeiten einplanen, wenn es irgendwie geht, was in großen Unternehmen manchmal gar nicht so leicht ist, wenn man quasi Termine von allen Seiten bekommt.

Und gleichzeitig eben auch so eine Reflexionspraxis zu entwickeln.

Ich sage da oft, schreibe es auf, am liebsten mit Stift auf Papier.

Ich kenne aber auch Leute, die sagen, hey, ich möchte kein Papier mehr, dann schreibe es auf mit Stift auf Tablet oder von mir aus auch mit Tastatur sozusagen irgendwo.

Viele sagen, ich habe ein OneNote zum Reflektieren, also was, was für dich funktioniert sozusagen und was auch leichtgewichtig ist.

Also es sollte keine zu große Bürde sein, weil A, macht man es dann meistens nicht, B, ist es dann auch extra.

Also das ist einfach dann zu viel Last.

Ja, das finde ich übrigens einen coolen Tipp und ich werde das auf jeden Fall schon mitnehmen.

Einfach nach jedem Meeting, dass ich hatte, einfach die Gedanken, die mir in dem Moment kommen oder die in dem Moment noch in mir drin sind, mal aufs Papier zu bannen.

Weil mir ist aufgefallen, ich mache unfassbar viele Notizen, also die meisten kennen mich ja hier auch.

Aber ich habe meistens nicht diese Meta-Ebene in den Notizen drin, also was ist in mir vorgegangen.

Also kleine Sketchnoten schon, aber gerade in so Meeting-Notizen, wenn es keine Sketchnote ist, dann oftmals nicht.

Also dann fehlt genau dieses, weil manchmal denkt man sich ja auch so, wie konnte ich denn in dem Moment irgendwie so blöd sein und die Frage so doof formulieren.

Oder wie konnte ich denn in dem Moment, also was ich manchmal habe, dass ich irgendwie blöd reagiere, weil ich direkt reagieren möchte und mir nicht nochmal den Moment nehme und einmal durchatme und sage, du hast ja gerade nichts gegen mich.

Das ist ja jetzt hier nur wegen dem variablen Namen oder was auch immer.

Aber ich fühle mich oftmals, glaube ich, schnell so angegriffen und dann reagiere ich blöd.

Und dann ärgere ich mich im Nachhinein immer, weil ich immer denke, ich hätte einmal atmen müssen, dann wäre es nicht gewesen.

Ich glaube, dass wenn man genau solche Dinge dann auch mal schriftlich festhält, dass es einem leichter fällt, daran zu arbeiten.

Also ich glaube, das ist ein supercooler Tipp auch für alle Leute, die da gerade zuschauen oder das auch im Nachgang hören.

Ja, das ist einfach so ein bisschen Abstand, den man sich quasi gewollt nimmt, der auch am Anfang echt so ein bisschen, das muss ich mir jetzt nehmen.

Also es ist wirklich ein Aufwand auch erst mal.

Aber eben, du hast es dann auf Papier und was vielleicht auch noch ein zweites Ding wäre, wenn du sagst, du schreibst auch schon viel.

Wirklich dann, ich habe dann oft Textmarker und ich kenne auch einige Leute, die das nutzen, sagen, hey, okay, Emotionen sind vielleicht jetzt erst mal grün.

Irgendwas komisches ist vielleicht orange, irgendwelche coolen Inhalte sind vielleicht blau.

Einfach so ein bisschen Dinge unterstreichen hilft mir dann, wenn ich irgendwie mal vier Wochen zurückblätter, nochmal zu gucken, wo will ich denn reingucken.

Weil niemand möchte im Normalfall ein Stapel Papier an und hitzen durch Forsten sozusagen, wo man denkt, muss ich das jetzt ja.

Coole Idee mit den Textmarkern.

Natürlich habe ich auch genug Textmarker, um das auch rauszuholen.

Sehr gut.

Genau, was ich ganz spannend finde und also jetzt bin ich ein bisschen gespannt.

Du warst schon mal hier in Folge 83.

Ich poste auch den Link natürlich jetzt einmal in den Chat, damit das hier nicht verloren geht.

Und damals hast du über Journaling geredet.

Und ich weiß aus guter Quelle, dass du dich immer noch mit Journaling beschäftigst, weil du auch ein Buch dazu geschrieben hast, das auf Leanpub ist.

Wie verbindet man Coaching mit Journaling?

Kann man das verbinden?

Kann das eine dem anderen helfen, sowohl dir als Coach als auch dem Coachee?

Ich denke beides.

Also für den Coachee natürlich dann, wenn er oder sie sagt, hey, das ist nützlich für mich, ich probiere das mal aus.

Und allein schon jetzt diese kurze Reflexion nach Arbeitsmeetings zum Beispiel, würde für mich auch schon unter eine Art von Journaling fallen.

Es ist halt strukturierte oder halbwegs strukturierte schriftliche Reflexion, die ich regelmäßig mache.

Und manche sagen, also zum Beispiel, da kommen jetzt vielleicht auch so in den Bereich, welche Themen kommen denn immer mal wieder auch im Coaching oder welche Themen kommen oft bei mir an.

Ganz oft ist es, selbst wenn man im Business anfängt, gibt es dann Sachen irgendwie, ich habe zu viel auf meiner Platte, ich habe zu viel Arbeit, ich habe vielleicht Stress.

Ich weiß nicht genau, wie ich einen guten Abstand vielleicht auch hinkriege bei Remote-Arbeit oder auch bei Vorort-Arbeit.

Dann ist es oft so, hey, lass mal irgendwie vielleicht eine kleine Journaling-Übung probieren.

Zum Beispiel schreib dir vielleicht mal am Abend auf, für was du stolz oder für was du heute dankbar bist.

Das ist sowas Einfaches, für manche ist es zu esoterisch, dann eher, worauf du heute stolz warst zum Beispiel.

Oder wenn ein guter Freund deinen Tag gesehen hätte, wofür würde er dich wertschätzen?

Also da mal mit so kleinen Übungen anzufangen.

Und manche sagen dann, ich habe eh schon ein Buch, cool, ich nutze eh schon irgendwie irgendwelche Journaling-Techniken, das passt da rein.

Oder manche fangen dann auch damit an und sagen, hey, diese Reflexion hilft mir.

Und auch für mich als Coach ist das super hilfreich und wichtig, meine eigene Praxis, da eben Reflexion zu haben.

Und lustigerweise, ich habe irgendwann mal im Kontext Journaling eine Kiste im Keller ausgepackt, um zu gucken, seit wann habe ich denn schon Tagebücher.

Und habe mich dann erinnert, ich war vier, fünf Jahre im Job, habe eine Coaching-Stunde gebucht, weil ich eben Unterstützung wollte und es auch im Job noch keine Unterstützung gab.

Und habe da auch damals schon gesagt bekommen, Frau Laube, machen Sie mal quasi Tagebuchschreiben.

Schreiben Sie mal zu denen und denen Fragen, was Ihnen durch den Kopf geht.

So, ich habe dann damals eine Kladde gehabt, habe gedacht, ja nett, mache ich mal, schreibe sonst nicht so viel auf.

Und so bin ich da auch ein Stück weit hingekommen.

So, ah, das ist ja nützlich, okay, vielleicht reflektiere ich regelmäßig sozusagen.

Ja, ich musste gerade die ganze Zeit lachen, weil ich an meinen ersten Tagebucheintrag gedacht habe.

Ich konnte noch nicht schreiben, aber meine Oma hat mir eine Marke geschenkt und ich habe mir ein Ü-Ei davon gekauft.

Und das war ein Bild in meinem Tagebuch, das war mein allererster Tagebucheintrag ever.

Genau, aber ich habe ein Problem, also ich schreibe jetzt kein Tagebuch, seitdem ich, ich weiß nicht, vier, ich muss vier oder so gelesen sein.

Ich habe ein Bullet-Journal, aber das leidet auch manchmal.

Also ich hatte zum Beispiel dieses Jahr, weil ich sehr, sehr viel Stress hatte, zwei Monate Bullet-Journal-Pause.

Was total dumm ist, weil es mir eigentlich den Stress nimmt, aber irgendwie hat es nicht funktioniert.

Hast du einen coolen Tipp, wie man dranbleibt am Journaling, am Reflektieren?

Cooler Tipp, wie man dranbleibt.

Das kommt auch ganz oft, meistens wenn wir so Coaching-Prozesse gegen Ende sozusagen, dann auch die Frage, wie bleibe ich denn an den Gewohnheiten dran?

Weil oft ist auch so ein Gewohnheitsentwickeln im Coaching drin sozusagen.

Und das ist jetzt vielleicht nicht der Tipp irgendwie für dich sozusagen, aber manchmal hilft es schon, vielleicht doch ein Gegenüber wieder zu finden, zu sagen.

Muss jetzt gar nicht mit einem Coach sein, aber zu sagen, jemand, der vielleicht auch auf der gleichen Reise ist oder jemand aus deinem Umfeld, zu sagen, ich möchte damit wieder anfangen.

Ich mache das jetzt mal zwei Wochen und nach zwei Wochen möchte ich dir berichten, ich habe das jetzt zwei Wochen wieder gemacht, wie so ein Accountability-Partner sozusagen.

Weil lustigerweise funktioniert das ganz oft.

Also das ist bei mir genauso, obwohl ich jetzt schon eine Weile so Praktiken anwende.

Ich lasse es auch manchmal wieder schleifen und weiß dann genauso wie Yoga oder so, es täte mir gut fünf Minuten am Morgen, aber mache ich es mal zwei Wochen nicht, weil Stress und dann tut mir mein Rücken weh.

Genauso mit dem Journaling so.

Das wäre so was.

Das beruhigt mich total, dass es dir auch so geht.

Es ist doch total dämlich, weil man weiß, es tut einem gut und man macht es dann trotzdem nicht.

Und meistens tut man es ja zugunsten von Dingen, von denen man weiß, das tut einen in dem Moment schlechter.

Zum Beispiel Instagram scrollen oder so.

Das ist ja jetzt wirklich nicht gut für irgendwas, aber trotzdem macht man dann das statt Yoga.

Ja, und ich glaube, es ist halt auch super menschlich.

Also das fällt mir jetzt auch auf, wenn ich das von dir höre, super dämlich oder so.

Ich könnte das auch zu mir sagen, aber wenn ich es jetzt von gegenüber höre, es ist halt auch super menschlich.

Wir sind einfach so gestrickt.

Manchmal nehmen wir einfach das Naheliegendste oder das ist halt dann auch vielleicht für irgendwas nützlich.

Also wenn ich abends irgendwie Instagram oder Feediverse scrolle, hat das offenbar auch einen Effekt.

Vielleicht kann ich jetzt einfach gerade nicht viel mehr verarbeiten.

Wäre das auch was, mit dem ich zum Coaching kommen könnte?

Also ich fand gerade schon, du hattest gesagt, hier Leute, die irgendwie viel um die Ohren haben, die viel auf der To-Do-Liste sind.

Wenn jetzt mal angenommen, jemand wie du oder jemand einfach mit diesem Thema käme, dann müsste man einfach auch gucken, was wären auch gewünschtes Ergebnisse sozusagen.

Also wenn jemand dann sagt, hey, ich möchte, dass das aufhört, will aber nichts dafür machen, also jetzt mal schwarz-weiß sozusagen oder ich möchte, dass es einfach aufhört.

Was mache ich denn jetzt?

Sag mir mal, was ich tun soll.

Funktioniert natürlich nicht sozusagen, was auch manchmal sein kann.

Das ist ja auch noch so ein Ausschlusskriterium, was man aber auch relativ zu Beginn entweder feststellt oder auch die ersten Stunden.

Es gibt ja auch alle möglichen Arten von verschiedenen Ausprägungen in unserer Hirne.

Also es gibt auch tatsächlich Leute, die sagen, ich mache ADHS-Coaching zum Beispiel.

Ich bin da überhaupt keine Expertin drin, aber es kann auch sein, dass klassische Coaching-Methoden gar nicht gut funktionieren.

Also wenn man das mitbekäme im gemeinsamen Arbeiten, wäre es auch was zu sagen, passt vielleicht nicht fürs Coaching sozusagen oder nicht für Coaching mit mir zum Beispiel.

Aber im Normalfall oder im Fall, der mir oft begegnet, ist eher so, dass man guckt, was möchte ich denn stattdessen oder möchte ich vielleicht einfach weniger davon.

Also ganz oft ist es auch schon so, nein, vielleicht einfach nicht alles davon sein lassen, sondern zehn Minuten irgendwie Instagram zu öffnen und dann vielleicht noch ein Buch lesen.

Manchmal braucht es auch eine Weile, um rauszufinden, was ist es denn eigentlich sozusagen.

Also ganz oft passiert es auch, ich komme mit einem Thema und stelle dann auch im Gespräch fest oder in ein, zwei Sessions.

Das sind vielleicht noch andere Sachen dahinter, die den Menschen wichtig wären oder wo man dann draufkommt.

Wir haben eine Frage über YouTube und zwar fragt Ruth.

Cosima, sollte man sich im Vorfeld vielleicht überlegen, auf was man mit den Reflexionen nach den Meetings erreichen möchte, was man verbessern will oder am Anfang nur loslegen, um zu identifizieren?

Mit den Reflexionen am Ende vom Meeting?

Ja genau, also wenn wir nochmal darüber Revue passieren lassen, was ist passiert, was geht mir durch den Kopf?

Also ich würde sagen, es kommt darauf an.

Wenn es dir hilft, sozusagen eine Struktur zu haben, so hey, ich gucke mal am Ende des Meetings, was könnte ich beim nächsten Mal verbessern, ist das genau das Richtige.

Wenn es aber zu viel ist und mir wäre das zum Beispiel, glaube ich, im Arbeitskontext oft zu viel zu gucken, was könnte ich jetzt schon verbessern, dann erst mal aufschreiben, was habe ich beobachtet, wie ging es mir.

Das ist ja mein Tagebuch, sieht sonst keiner.

Was fand ich vielleicht cool, was ist gut gelungen, wo denke ich, es hätte noch besser laufen können.

Also quasi so Free Flow, was in meinem Hirn drin ist.

Das kann manchmal hilfreicher sein als eine gewisse Struktur und andere sagen, boah, dann sitze ich vor dem weißen Blatt und weiß gar nicht, was ich aufschreiben soll.

Dann würde es echt helfen, hey, was war gut, was möchte ich vielleicht verbessern oder was auch immer für gute Leitfragen sind.

Cooler Tipp.

Jetzt nochmal einmal zurück zu diesem, ich habe so viel Stress, ich habe so viel To-Do´s und so.

Ist dir schon mal passiert, dass jemand zu dir kam und sagte, ich möchte meine To-Do´s erfolgreicher abarbeiten oder so, mir geht zu viel durch den Kopf und du hast im Coaching gemerkt, Coaching ist vielleicht gerade gar nicht das, was du brauchst, sondern das ist schon Richtung Burnout.

Vielleicht solltest du eher Richtung Therapie denken.

Also ich kann mir vorstellen, dass die Grenzen gerade für das, was ich empfinde, was ich brauche, sehr, sehr schmal sind oder sehr dünn.

Also weißt du, wie ich meine?

Ja, also was ich zumindest verstanden habe, ist, ob es auch sein kann, dass sogar während eines Coaching Prozesses sozusagen entweder ich als Coach rausfinde oder vielleicht auch zusammen mit dem Coachi.

Wir kommen nicht weiter oder da liegt vielleicht noch mehr dahinter.

Also ich denke mir jetzt mal Dinge aus, zum Beispiel mal angenommen, jemand kommt und sagt, hey, ich habe so viel auf der Platte, ich habe so viel To-Do´s, ich weiß gar nicht, wo vorne und hinten ist.

Und dann fangen wir an.

Okay, wie soll es denn sein?

Okay, was könnte man vielleicht ausprobieren sozusagen?

Was könnte vielleicht auch die Person verändern?

Und wir stellen vielleicht fest, verändern funktioniert nicht.

Also vielleicht ist es sogar, dass die Person sagt, ich bin noch viel gestresster mit den Tipps, ich kann die gar nicht umsetzen.

Also das wäre auch ein guter Fall.

Und ich sage auch jedes Mal zu Beginn und auch je nachdem, wenn man sich noch nicht so gut kennt oder auch wenn ich das Gefühl habe, hey, das wäre auch nochmal wichtig.

Es können auch negative Sachen im Coaching Platz haben.

Also lieber höre ich, hey, es funktioniert nicht, mir geht es damit nicht gut.

Dann können wir nachsteuern oder können im schlimmsten Fall wirklich mal angenommen, die Person sagt dann, ich schlafe auch übrigens schlecht.

Also kommt jetzt normalerweise ja nicht unbedingt in der ersten Stunde, wenn man sagt Business Coaching auf den Tisch.

Hey, ich schlafe auch schlecht.

Also quasi so Indikatoren, wo ich dann auch sagen muss, ich weiß, irgendwo liegt es auch außerhalb meines Kompetenzbereichs.

Das ist auch was, was eine wirklich gute Coaching Ausbildung oder auch professionelles Coaching auszeichnet, dass man seine Grenzen kennt.

Und wenn ich das Gefühl habe, wir kommen nicht weiter, kann es entweder sein, ich bin die falsche Coach oder es ist der falsche Zeitpunkt oder aber auch es bräuchte vielleicht andere Menschen.

Und dann kann ich verweisen oder kann auch sagen, je nachdem, was wir für eine Arbeitsbeziehung haben.

Bei manchen ist es leichter zu fragen, hey, könnte es denn vielleicht sein, dass es schon so belastet, dass es vielleicht auch hilfreich wäre, mit einem Psychologen zum Beispiel zu sprechen oder mit dem Hausarzt auch zuerst, vielleicht mit der Hausärztin.

Oder auch tatsächlich einfach mal, hier ist eine Information, Burnout Test zum Beispiel, gibt es Schnelltests zu sagen, klicke dich mal durch, guck mal, was rauskommt, was es macht und ob es vielleicht hilfreich wäre, in die Richtung zu gucken.

Ich habe noch eine etwas kontroverse, kritische Frage zum Coaching vielleicht.

Ich gehe ja zu dir mit dem Coaching, weil ich irgendwas an mir feststelle, was so vielleicht nicht ganz so super ist.

Ist das ein Zeichen von Schwäche, wenn man sich ein Coaching bucht?

Das kommt darauf an, wie du es siehst, würde ich sagen, oder wie es andere sehen.

Also ich habe schon tatsächlich auch Leute gehört, die sagen, hey, ich mag das niemandem erzählen, dass ich zum Coaching gehe.

Das Gleiche ist aber auch, wenn ich erzähle, ich gehe irgendwie zur Therapie oder so, das möchte man auch keinem erzählen sozusagen.

Das liegt aber nicht am Coaching oder an der Therapie, sondern leider an dem Umfeld, an unserer Gesellschaft sozusagen.

Ich würde eher sagen, wow, du arbeitest an dir oder du möchtest was verändern oder du möchtest was reflektieren.

Klar kommt es darauf an, wie es das Umfeld sieht, ob ich es dann vielleicht auch erzählen möchte oder nicht.

Aber Coaching habe ich auch schon gemerkt, scheint auch einen besseren Ruf zu haben.

Wie jetzt Leute gehört, die sagen, ja klar, erzähle ich das vielleicht auch einem Kollegen weiter, dass wir irgendwie die Möglichkeit im Unternehmen haben, vielleicht wäre das auch was für ihn.

Und das kommt dann auch gut an und nicht, oh, mein Kollege hat mir gesagt, ich bräuchte ein Coaching.

Und ich finde, es passt zwar nicht 100 Prozent, aber die Analogie ist zumindest in die richtige Richtung.

Mal überlegen, gute Teams im Fußball oder in einem anderen Mannschaftssport, die Guten haben einen Coach.

Das ist jetzt zwar nicht das Gleiche wie Einzelcoaching, aber eben jemand von außen, jemand, der vielleicht auch was korrigieren kann im Sport oder was spiegeln kann, was anbieten kann, eine andere Sicht.

Das ist aus meiner Sicht kein Zeichen von Schwäche.

Ich habe auch eher das Gefühl, das ist ein Zeichen von Stärke oder auch von, mir fehlen manchmal so Wörter, aber wenn ich an mir arbeiten möchte, das ist ja erst mal schon ein wirklich gutes Zeichen.

Und wenn ich noch merke, ich komme vielleicht alleine nicht weiter, ich möchte mir Hilfe holen, weil ich wirklich an mir arbeiten möchte, das ist ja einfach ein total starker Schritt.

Das war keine Frage von mir.

Ich glaube nicht, dass Coaching ein Zeichen von Schwäche ist.

Ich finde das sogar sehr, sehr spannend und sehr interessant.

Wir haben noch eine Frage über YouTube.

AFRL fragt, gehört die Bereitschaft, sich therapieren zu lassen bzw. coachen zu lassen, nicht zu einem gesunden, agilen Mindset, also abseits von Scrum oder ähnlichem als ledigliche Methode?

Das ist auch eine große Frage, weil agiles Mindset finde ich auch, da könnte man jetzt auch trefflich drüber reden.

Aber wenn ich mal agil mit flexibel übersetze und zwar nicht flexibel wie Fähnchen im Wind, sondern wirklich flexibel, vielleicht habe ich eine Weile Karate gemacht, ich stehe zwar ordentlich, aber bin trotzdem flexibel, sozusagen zu reagieren zum Beispiel.

Also dann ist es auf jeden Fall was.

Hey, ich möchte mich vielleicht weiterentwickeln, kann mir ein Coach helfen oder eben eine Außenperspektive.

Ich habe vielleicht eine problematische Begebenheit oder auch ein Muster, wo ich sage, das steht mir immer wieder im Weg oder ist wie so ein schwerer Rucksack, was mich immer mal wieder zurückhält.

Kann Coaching auch eben hilfreich sein und aus meiner Sicht oder meinem Verständnis ist es durchaus agiles Mindset oder agile Haltung sozusagen, flexible Haltung.

Aber es ist eine sehr persönliche Sicht.

Ich glaube auch einfach, dass der Wille sich zu ändern, das ist ja sehr persönlich.

Also ich kann in einem agilen Team arbeiten, aber kann trotzdem in meine alten Muster gebunden sein oder mich einfach nicht ändern wollen.

Also ich glaube, das ist wirklich so.

Du hattest ja auch am Anfang gesagt, man muss das mitmachen wollen, damit auch was klappt, weil man ja einfach selber sehr an sich arbeiten muss und du eben nur eine Denkpartnerschaft eingehst mit der Person und nicht die Person für sich änderst.

Ja, oder manchmal ist es noch nicht mal unbedingt Änderung, also im Tun, sondern manchmal ist es ja auch einfach eine weitere Perspektive, die ich vielleicht bekomme, dass ich vielleicht sage, ja, stimmt, vielleicht muss ich nicht jeden Tag irgendwie fünf Kilometer laufen, sondern vielleicht reicht es, wenn ich meine Schuhe schnüre und zehn Minuten ums Haus laufe.

Hauptsache, ich mache es regelmäßig so.

Und vielleicht laufe ich manchmal fünf Kilometer oder manchmal auch zehn, aber ich mache es regelmäßig.

Also es kann auch das schon sozusagen helfen, dass mal jemand von außen mit mir was Neues sozusagen entwickelt.

So neuen Gedanken, hilfreicheren Gedanken vielleicht.

Ja, genau, ich spicke gerade auf meinen Spickzettel.

Genau, da wir ja schon den Rabattquote für nächste Woche geshared haben und du da deinen Talk Architecture in Action Impactful Mindskills for Tag Leaders hast, hat das irgendwas mit Coaching zu tun?

Also es sind auch eben Elemente drin.

Wir hatten es ja vorhin von Coaching Werkzeugen, Coaching Methoden, die finden eigentlich in jedem meiner Talks ein Stück weit Eingang.

Ich habe tatsächlich zum einen was aus meinem Psychologiestudium mit drin, also die sogenannte psychologische Flexibilität.

Wer schon Talks von mir gesehen hat, wird das vielleicht schon kennen, das Konzept, was auch mit Resilienz zu tun hat.

Also wirklich da so ein paar Häppchen, die finde ich immer wichtig, dass es auch eine gewisse Fundierung hat und dann aber auch Methoden und Werkzeuge.

Wie kann ich denn für mich vorankommen als Person, die mit Stakeholdern und mit Techies zu tun hat?

Muss nicht notwendig ein Architekt sein, aber eben in dem Umfeld.

Wie kann ich aber auch mit Teams oder mit Gruppen von Menschen, mit denen ich jetzt gerade zusammenarbeite, mit kniffligen Problemen weiterkommen?

Also solche Sachen werden auf jeden Fall mit drin sein.

Und was ich doch auf LinkedIn gesehen hatte, du hattest angefangen, Veränderungsfragen zu teilen.

Das sind immer kleine Fragen, wo man sich große Gedanken zu machen kann.

Das ist mir aufgefallen.

Hat das auch was mit psychologischer Flexibilität zu tun?

Wie kamst du dazu?

Also ja, tatsächlich, wir hatten ja vorhin auch schon von Fragen und dass es manchmal gut ist, so eine Liste zur Inspiration zu haben.

Ich habe vor sehr langer Zeit, das war auch noch, da war ich auch noch so im Team-Coaching-Umfeld von der Deborah Hartmann-Preuss mal damals.

Sie hatte mal so Powerful Questions auf Englisch, so Kärtchen.

Also das ist auch ein sehr, sehr hilfreiches Fragen-Set gewesen.

Und ich habe irgendwann mal angefangen, für mich Fragen aufzuschreiben.

Entweder, wenn ich gemerkt habe in dem Coaching, hey, das war jetzt eine gute Frage.

Gute Frage ist meistens, wenn mein Gegenüber sagt, oh, da muss ich erst mal nachdenken zum Beispiel.

Oder ah, ja, interessant.

Also wenn da wirklich erst mal so ein Denkprozess irgendwie in Gang kommt.

Ich habe angefangen, mir sowas aufzuschreiben, wenn ich irgendwo was Gutes gelesen habe, wo ich dachte, ah, da muss ich jetzt auch mal drüber nachdenken.

Und habe dann auch irgendwann angefangen, die ein Stück weit so thematisch zu gliedern.

Und ja, irgendwann dachte ich mir, warum nicht auch teilen?

Auch ein Stück weit, also der Udo Wielgärtner macht zum Beispiel auch Fachfragen so regelmäßig.

Also ich fand diese Regelmäßigkeit ganz schön, auch diese Impulse zu teilen.

Genau.

Und ja, es ist auch immer wichtig, jetzt für mich gerade so, seit ich Solo-Selbstständig bin, auch ein bisschen Sichtbarkeit zu haben.

Das ist auch ein Grund.

Und mir ist da immer wichtig, auch was Wertvolles zu liefern.

Also ich will nicht irgendwelche lustigen AI-generierten Texte oder irgendwas teilen, nur damit ich halt irgendwas teile, sondern auch Häppchen, womit man was anfangen kann, sozusagen.

Genau.

Und für die, die zuhören und nicht auf LinkedIn sein wollen, weil es hat ja auch nicht unbedingt den allerbesten Ruf, es gibt es auch im Feediverse.

Also genau, da habe ich das auch.

Versuche ich zumindest.

Nimmst du dir manchmal deine Fragen und schreibst sie dir in deinen Journal und dann machst du im Braindump alles, was dir zu der Frage einfällt?

Oder nimmst du die wirklich nur so als Denkanstoß, ohne das zu dokumentieren, was dir durch den Kopf geht?

Es kommt drauf an.

Also oft ist es so ein Denkanstoß.

Wenn es eine Frage ist, wo ich so das Gefühl habe, hey, das ist jetzt für mich auch gerade dran, dann kann es auch sein, dass ich mal was dazu aufschreibe.

Und ich habe auch tatsächlich schon mal Phasen gehabt, wo mir zum Beispiel das Journaling auch wieder quasi entglitten ist.

Und ich dachte, jetzt wäre es aber mal wieder gut, das anzufangen, aber ich irgendwie mich nicht so richtig dazu bringen konnte.

Ich habe auch schon mal so ein Bonbon-Glas gemacht mit Fragen auf Zettelchen wie so Glückskekse und dann jeden Tag eine Frage ziehen.

Dann kann ich drüber schreiben oder drüber nachdenken oder sagen, diese Frage ist heute echt nichts.

Und sie entsorgen.

Also das sind alles Methoden, die hilfreich sein können.

Witzig.

Du hattest ja vorhin schon gesagt, mit diesen Meeting-Reflektionen machst du regelmäßig abends eine Reflexion-Session oder am Wochenende oder sowas?

Also ich habe eine Weile abends reflektiert.

Jetzt gerade so im Herbst, Winter kriege ich das nicht mehr so gut hin.

Da bin ich einfach irgendwie ziemlich müde.

Ich mache es dann oft morgens.

Also morgens habe ich Energie mit einem Kaffee einfach so.

Kann auch sein, dass ich dann da eben den letzten Tag noch mitreflektiere oder halt auch noch was mir über, was vielleicht noch einfach geblieben ist vom letzten Tag.

Eher, dass ich tatsächlich jetzt so nach Arbeitseinheiten direkt reflektiere, das schon am Abend.

Momentan gerade nicht.

Cool.

Kurz vor Ende noch einmal fragen möchte, wenn ich jetzt also ein Coaching bei dir machen möchte, was mache ich jetzt?

Also ich bin jetzt motiviert.

Ich habe vielleicht auch schon irgendwie einen Gedanken, was ich ändern, verbessern, woran ich arbeiten möchte.

Geht es weiter?

Erstmal Kontaktpapier aufnehmen, sonst weiß ich nichts davon.

Genau.

Und was immer super wichtig ist, dass jeden, den ich noch nicht kenne oder der mich auch noch nicht kennt, sage ich, lass uns mal kurz vorher treffen.

Sogenannter Chemistry Call, das finde ich als sehr, sehr guten Begriff von der International Coaching Federation.

Um zu gucken, kommen wir überhaupt mit einem gut klar.

Also ich würde mich auch nicht von jedem coachen lassen wollen.

Und so ist sicher auch fürs Gegenüber.

Es muss irgendwie passen, wo man dann auch abstecken, was wäre das Anliegen oder die Fragestellung oder überhaupt, was sozusagen gerade im Kopf ist, warum wir sozusagen gemeinsam arbeiten wollen und auch Fragen zu klären, wie lange könnte das aussehen, wo man einfach erst mal nur eine Stunde machen und dann gucken sozusagen.

Also eben alles, was den Prozess betrifft, aber auch den Inhalt, dass man sich kennenlernen kann und dann auch danach feststellen kann.

Ja, ist es denn was sozusagen?

Oder braucht es vielleicht auch nochmal sowas?

Aber meistens ist so nach 15, 20 Minuten hat man eine Idee.

Ist es denn ein Coaching-Anliegen?

Kann auch mal sein, da kommt raus, ich möchte eigentlich eher eine Beratung.

Aber das wäre auch noch wichtig zu klären.

Und eben wollen wir miteinander arbeiten und in welchem Umfang sozusagen.

Und bei dem Umfang würden wir dann auch klären, irgendwie alle zwei Wochen eine Stunde für die nächsten drei Monate oder würde man das eher so von von Session zu Session abhängig machen?

Das kommt auch immer aufs Thema an, würde ich sagen.

Also wenn jetzt jemand sagt, hey, ich habe eine neue Rolle, ich möchte mich da, ich weiß, da kommen auch Herausforderungen auf mich zu.

Dann würde ich sagen, klingt so, als ob es sinnvoll wäre, über einen Zeitraum zusammenzuarbeiten.

Das wäre ein Angebot sozusagen.

Aber ganz oft, und das kann ich auch super gut verstehen, weil wenn ich jemanden noch gar nicht kenne, dann weiß ich auch nicht, ist das denn wirklich was?

Passen die Methoden zu mir?

Sage ich auch, lass doch mal mit einer Session starten zum Beispiel.

Ist auch immer eine Option.

Wenn wir dann feststellen, hey, wir wollen weiterarbeiten, kann man auch immer noch sagen, hey, wir machen einen Prozess draus.

Also das ist alles möglich.

Und es ist auch immer super wichtig, ich finde, daran erkennt man auch einen guten Coach.

Selbst wenn wir sagen, wir arbeiten ein halbes Jahr zusammen und nach zwei Sessions stellst du fest, das passt gar nicht zu mir und wir können es auch nicht zusammen ändern sozusagen.

Dann zu sagen, okay, dann lassen wir das.

Oder ich stelle vielleicht fest, es passt nicht.

Oder das hypothetische Beispiel vorhin, wir stellen fest, du bräuchtest vielleicht jemand anders sozusagen.

Dann lässt sich das natürlich auch immer auflösen, die Coaching-Beziehung.

Das ist auch sehr wichtig.

Genau, wir nähern uns dem Ende und ich höre mal gerne mit einem Tipp oder irgendwas coolem auf.

Du hast vorhin schon den Tipp gegeben, dass man nach Meetings sich die Zeit zum Reflektieren nimmt.

Hast du noch einen Tipp für mich und für alle Menschen da draußen, wie ich ab morgen eine bessere Architektin werden könnte?

Tatsächlich würde ich sagen, achtet mal auf eure Fragen im Arbeitsalltag.

Muss noch gar nicht mit aufschreiben sein.

Sind die offen geschlossen?

Wie sind die so?

Nutzt du sie bewusst?

Gibt es die Wirkung beim Gegenüber, die du dir wünschst?

Und was auch voll spannend ist, wenn du feststellst, ich stelle eigentlich gar keine Fragen.

Ich bin nur mit Aussagen unterwegs.

Vielleicht mal am Zuhören arbeiten sozusagen.

Also zu gucken, möchte ich denn vielleicht Fragen stellen?

Also das wäre so mein erstes Mal.

Gucken, welche Fragen und wie.

Sehr cool.

Das schließt sich auch total gut an.

Wir hatten vor ein paar Wochen die Folge, was ist der wichtigste Skill in der IT und Kommunikation war ganz, ganz groß dabei.

Und das ist ja auch einfach ein wichtiges Mittel in der Kommunikation.

Fragen zuhören, Aussagen.

Wie kommuniziere ich überhaupt?

Ja, ja.

Genau.

Ja, Kusima, vielen, vielen, vielen Dank, dass du heute da warst.

Ich fand es super spannend.

Ich habe total viel gelernt und für mich mitgenommen.

Ich hoffe, euch da draußen ist es ähnlich ergangen und ihr hattet Spaß.

Ich bin froh, dass wir auch Fragen hatten.

Und genau, ich würde mal sagen, vielen Dank für die Folge und bis zum nächsten Mal bei Software Architektur im Stream.

Tschüss.

Danke euch.