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So, willkommen zu einer weiteren Episode von Software-Architektur im Stream.
Diesmal wieder live von der BED-Con mit Friederike Sternberg.
Und bevor wir loslegen, will ich so ein paar Sachen sagen dazu, wie es sozusagen zu dieser Episode gekommen ist.
Also offensichtlich hast du gestern ein Talk zu dem Thema gehalten.
Und außerdem ist es halt so, dass wir ja von Java Forum Stuttgart diese Umfrage gemacht haben und gesagt haben, hey, was ist denn so der wichtigste Skill in der IT?
Und da kam halt mit einer, ich habe es nicht nochmal nachgeguckt, ich glaube über die Hälfte haben gesagt Kommunikation, wirklich Kommunikation.
Und ich glaube drei Viertel haben gesagt nämlich Soft-Skills-Geschichten.
Und deswegen dachte ich, wir diskutieren das Thema und laden uns jemanden ein, der dazu einen Talk gehalten hat.
Und ich finde die Ausrichtung von deinem Vortrag und auch von dem Thema, was wir heute haben, interessant, weil das ist eben nicht so ein Ding, wo man jetzt sich hinstellt und sagt, ich muss dich von irgendwas überzeugen und ich nutze Kommunikation, um dich in eine bestimmte Richtung einzunorden.
Wir hatten ja auch diese Episode zu Firmenpolitik und da ist das, glaube ich, so ein bisschen Motivator gewesen, sondern um ein ganz anderes Thema.
Und ich will noch kurz erinnern, ich weiß nicht, ob wir das in der Episode mit dem Nicktune tatsächlich diskutiert haben, aber der hat zum Beispiel auch gesagt, es ist halt gut, wenn man so eine Listening-Tour macht, wenn man halt durchs Unternehmen geht, wenn man da irgendwie neu anfängt oder auch wenn ich als Beraterin oder Berater hingehen, einfach mal mit den Menschen individuell zu reden und zu schauen, was deren Position ist in einem Vier-Augen-Gespräch.
Und das ist ja auch Kommunikation, das ist ja passive Kommunikation.
Und so ein ähnliches Thema haben wir ja hier heute.
So viel sozusagen zum Vorspann.
Fangen wir also tatsächlich an.
Wer bist du und was machst du?
Ja, danke für die Einladung heute hier in deinem Podcast.
Ich bin Friederike Sternberg.
Vorstellung der Gästin
Ich bin Kommunikationswirtin und zertifizierte KI-Managerin, auch zertifizierter Coach.
Und mit diesem Gesamtpaket arbeite ich als Freelancer mit über 25 Jahren Projektmanagement und Führungserfahrung.
Die habe ich gesammelt in Großkonzernen und auch im mittelständischen Unternehmen.
Und mein Fokus liegt dabei auf meinen Herzensthemen der digitalen und der KI-Transformation.
Nicht zuletzt, weil das Thema Kommunikation auch immer mit ein großer Teil der Transformation bedeutet.
Und dein Traum heißt ja Sprache schafft Wirklichkeit.
Was meinst du damit?
Sprache schafft Wirklichkeit
Ja, mich interessiert Sprache sehr und ich habe es in vielen Feldern in meinem Umfeld, in meinem beruflichen Umfeld, aber auch im privaten Umfeld beobachtet, dass Sprache Wirklichkeit schafft.
Es ist einfach wichtig, ein Bewusstsein für Sprache zu entwickeln, um genau zu wissen, warum benutze ich die Worte, die ich benutze?
Was will ich damit zum Ausdruck bringen und welches Ziel will ich damit erreichen?
Ob das jetzt in der Kindererziehung ist, ich meine Kinder fördere, fordere, ihnen positives Feedback gebe oder eben nicht.
Oder ob es im beruflichen Kontext ist und ich meinen Mitarbeitern sage, das hast du gut gemacht oder das war Mist.
Das macht einen großen Unterschied und ich möchte mit dem Vortrag ein Bewusstsein dafür schaffen und bin froh, wenn mir das gelingt.
Jetzt ist das ja gerade, wenn du sagst, ob man MitarbeiterInnen oder Kinder oder so lobt oder nicht.
Das ist etwas, was zumindest intuitiv irgendwie klar ist, dass es da oder klar zu sein scheint, dass es da einen Einfluss gibt.
Gibt es denn auch so wissenschaftliche, empirische Forschung zu dem Thema?
Wissenschaftliche Grundlagen
Ja, es gibt Studien, die haben genau das untersucht.
Was ist das Ergebnis von der Nutzung gewaltvoller Metaphern?
Was passiert mit den Menschen?
Und zwar ist es so, dass diese Nutzung der Metaphern zum einen natürlich das Umfeld beeinflusst, zum anderen aber auch das Verhalten und die Einstellung von Menschen.
Und es ist nachgewiesen, dass Menschen, die häufig von diesen Metaphern umgeben sind, eine andere Form von Entscheidung treffen, risikofreudiger sind, Chancen anders einschätzen und auch aggressivere Lösungen bevorzugen.
Was also bedeutet, dass eben tatsächlich diese Sprache sozusagen eben, wie du sagst, Wirklichkeit oder Realität beeinflusst.
Und da hast du dir, glaube ich, insbesondere dieses Thema rund um militärische Metaphern ausgewählt.
Und hast gesagt, das ist das, was du in dem Talk in erster Linie diskutieren wolltest.
Und ich glaube, ein Beispiel war Bombenwetter.
Ja, genau.
Beispiel Bombenwetter
Bombenwetter ist ein Begriff, der in unserem Sprachgebrauch existiert.
Und es ist aber erstaunlich, weil er nicht mehr im eigentlichen Sinne benutzt wird.
Das Wort kommt nämlich ursprünglich tatsächlich aus dem Krieg und wurde benutzt an Tagen so wie heute hier in Berlin.
Blauer Himmel, Sonnenschein, klare Sicht, das perfekte Wetter, um tagsüber oder auch nachts Bomben abzuwerfen, weil man die Ziele als Pilot einfach gut orten konnte.
Wir benutzen das Wort komplett umgekehrt, nämlich für gutes Wetter.
Und da sollte man sich überlegen, dass man dafür auch dankbar sein kann.
Denn es gibt ja Gebiete auf der Welt, wo das Wort im eigentlichen Sinne benutzt wird.
Und dessen sollte man sich auch bewusst sein, wenn man das Wort einsetzt im täglichen Sprachgebrauch.
Wir hatten das ja vorgesprochen und ich fand das eine ganz interessante Sache, weil ich hätte gedacht, dass Bombenwetter genutzt wird als etwas Mächtiges, Positives mit einer großen Durchsetzungskraft.
Und mir war völlig unklar, dass das dort der Hintergrund ist.
Im Nachhinein ist das dann aber irgendwie erklärlich.
Wir sprechen nachher noch zu anderen Metaphern.
Und was ich interessant fand, war, es gab einen Entröter auf Mastodon.
Militärische Metaphern in der Tech-Branche
Tatsächlich gestern, wo die Adriane Tan gesagt hat, ich habe gerade einen Artikel darüber gelesen, wie man sein Team in Krisenzeiten führt.
Und es sind alles Kriegsmetaphern.
Ich bin es leid, dass in der Tech-Branche so oft Kriegsmetaphern benutzt werden.
Es war halt auf Englisch und sie hatte halt War Room, War Games, Killing It.
Also der Kriegsraum, wo die Leute zusammensitzen und sich kümmern.
War Games sind Strategiespiele, die man macht.
Killing It ist klar nicht töten.
Und Get in the Trenches, also in die Schützengräben gehen.
Was würdest du denken, was das für Auswirkungen hat?
Offensichtlich ist das ja ein Artikel.
Das würde jetzt dazu führen, dass die Führungskraft, um die es ja wahrscheinlich geht, sich einmal hinstellt und sagt, wir machen War Room.
Und wir müssen jetzt in die Trenches kommen.
Was hat das für eine Auswirkung auf das Team?
Was würdest du erwarten?
Na ja, auf der einen Seite kann es eine positive Auswirkung haben, dass man halt kurzfristig das Team zusammenschweißt, dass man gemeinsam ein Ziel hat, gemeinsam für eine Lösung kämpft und sich gemeinsam für etwas einsetzt.
Auf der anderen Seite verstärkt es natürlich die Abgrenzung und die Grenzen des Teams.
Es verstärkt das Silo-Denken.
Und man muss auch dazu sagen, dass diese Metaphern oder Metaphern im Allgemeinen wie wörtliche Sprache verarbeitet werden.
Aber sie werden auch durch das Gehirn mit emotionalen und kognitiven Komponenten angereichert.
Das heißt, wenn so Worte fallen wie War Room, dann löst es bei mir Stress aus, weil es ein Wort ist, was eben dazu führt, dass ich mich unter Druck sehe, dass ich mich auf einmal im Kampf sehe.
Und das hat diese Emotionsurfolge.
Auf der anderen Seite werden kognitive Prozesse aktiviert und mein Denken über Strategien und das Einschätzen von Gegnern oder den Konkurrenten verändert sich.
Chancen und Risiken werden anders bewertet.
Und das ist eben auch eine Folge dieser Begriffe.
Und als Führungskraft muss ich mich dann fragen, was ist jetzt mein kurzfristiges Ziel?
Will ich das Team zusammenschweißen und einschwören und gleichzeitig aber auch den Druck erhöhen?
Oder will ich vielleicht eine andere Sprache wählen, um mein Ziel mit dem Team gemeinsam zu erreichen?
Was jetzt also bedeutet, finde ich interessant, weil im Gegensatz zu Brummenwetter sagst du jetzt eigentlich, ich könnte das, oder so verstehe ich das, vielleicht sollte ich es als Frage formulieren, also das bedeutet, dass ich diese Metaphern und diesen Ansatz bewusst wählen könnte, um jetzt zu sagen, ich möchte einen bestimmten Effekt erzielen, nämlich dass eine eingeschworene Mannschaft entsteht, die jetzt bereit ist, tatsächlich unter hohem Druck zu arbeiten.
Wäre das etwas, was du empfehlen würdest oder was man im Toolset haben sollte?
Naja, mein Ziel ist es, Bewusstsein zu schaffen.
Wenn ich diese Metaphern in der Situation bewusst benutze, um genau dieses kurzfristige Ziel zu erreichen, kann man es machen.
Aber man sollte es danach auch wieder sein lassen.
Wenn die Metaphern Eingang finden in die allgemeine Unternehmenssprache und dann dadurch auch die Unternehmenskultur prägen, dann würde ich davon abraten.
Und eine Sache, die hatten wir ja auch vorgesprochen, die bei mir dann irgendwie in Gang gesetzt worden ist, es gibt ja immer dieses Thema mit Technical Debt, wo man sagt, es gibt ja technische Schulden, und ich habe dazu ja auch diverse Episoden gemacht, und die These, die ich hätte, wäre, das entsteht in erster Linie durch Druck.
Also es passiert irgendwie so, dass man dem Team sagt, jetzt müsst ihr aber liefern.
Daraufhin sagt das Team, alles klar, machen wir.
Und dann entsteht irgendwie Druck, und die versuchen halt schnell zu sein und hinterlassen dann eben suboptimale Lösungen.
Und der wesentliche Punkt dabei ist für mich, dass das eben kein kognitiver Prozess ist, der irgendwie sagt, ich nehme jetzt aktiv diese Schulden auf, sondern es ist sozusagen, ich hätte jetzt fast gesagt Kollateralschäden.
Ja, genau.
Nicht wahr?
Und deswegen ist es halt eben tatsächlich die Frage, ob man das machen möchte.
Also es wäre jetzt eben eine Methode, um zu sagen, wir machen halt kurzfristig, sind wir schneller, und dadurch erzeugen wir Technical Debt, so verstehe ich das zumindest.
Und das ist vielleicht dann tatsächlich ein Punkt, mit dem man eben solche Sachen steuern kann, eher steuern kann.
Das stimmt, aber ich schaffe damit natürlich eine Atmosphäre von Kampf und Konkurrenz.
Und damit löse ich Stress bei meinen Mitarbeitern aus, löse Druck aus, du hast es gerade gesagt.
Sie stehen unter dem Druck, den Kampf gewinnen zu müssen oder schnell eine Lösung herbeiführen zu müssen.
Und der andere Punkt ist, wenn ich in einem angstvollen Umfeld bin, dann habe ich auch Angst davor, Fehler zu machen.
Wenn ich Angst davor habe, Fehler zu machen oder nicht zu meinen Fehlern stehen zu können, habe ich auch keinen Spaß an Innovationen oder kreativen Lösungen.
Die unterdrücke ich dann natürlich als Führungskraft.
Und ich bin mir nicht sicher, ob das gewollt ist.
Aber wenn man Kriegsmetaphern benutzt, dann sollte man sich auch darüber im Klaren sein, dass es im Krieg wenig Raum für Experimente und Risiken gibt und damit auch keinen Raum für Innovation.
Genau, was also dann bedeutet, dass man sich eben überlegen muss und sozusagen den Trade-Off da diskutieren muss an der Stellung, dass man sich da bewusst sein muss.
Es gab noch das andere Feedback, was an mich herangetragen worden ist, wo die Aussage war, kannst du bitte auch den Begriff War Stories erwähnen.
Ich mag den irgendwie gar nicht, weil Krieg ja schon impliziert, dass ich da mehrere Fronten habe und so.
Und Kriege sowieso selten auf diplomatischer Ebene gelöst werden.
Also der Begriff War Story ist eben, dass ich berichte, wie es in einem Projekt war.
Und das nenne ich eben eine War Story im Sinne von, ich erzähle halt, wie es eben da in dem konkreten Projekt war.
Ich weiß nicht, ob du dazu was sagen willst.
Wir haben es jetzt erwähnt, wie sozusagen gewünscht.
Und vielleicht wäre die Frage, was ist denn die Alternative?
Also glaubst du das?
Ja, also zum einen frage ich mich, wenn ich sowas höre, warum ist ein Projekt immer ein Krieg?
Warum kann nicht ein Projekt einfach ein Projekt sein?
Und warum muss ich das mit so dramatischen Worten anreichern?
Die Worte lösen ja auch eine körperliche Reaktion aus.
Man kriegt vielleicht feuchtere Hände, die Muskeln spannen sich an.
Ich würde mir wünschen, oder ich würde dann vielleicht auch darauf hinweisen, dass man da andere Worte benutzt.
Worte, die eben einfach nur die Sache beschreiben, ohne Emotionen freizusetzen.
Hast du noch ein paar Beispiele?
Wollen wir noch ein paar Beispiele durchdiskutieren?
War Stories ist eigentlich tatsächlich, man kann sagen Projekterfahrungsbericht.
Schönes deutsches Wort.
Alternative Kommunikationsformen
Ich habe ein paar Beispiele mitgebracht, die ich in den letzten Wochen in meinen Meetings eingesammelt habe.
Zum Beispiel, wir haben schlagkräftige Argumente.
Oder auch, na dann schießen sie los.
Oder, wir werden sie mit ihren eigenen Waffen schlagen.
Das ist nicht kriegsentscheidend.
Oder auch, die Fronten zwischen den Teams sind verhärtet.
Und für meinen Vortrag habe ich die Metaphern umformuliert, um eben auch ein Beispiel zu geben, wie kann man es denn anders sagen.
Weil oft sind die ja so verankert, dass einem keine Umformulierung sofort einfällt.
Vielleicht können wir darauf später noch zu sprechen kommen.
Oder wir können ja auch gleich damit loslegen, wenn du magst.
Ja genau, also heute ist Bombenwetter und Bombenstimmung.
Hatte ich gestern als Einstieg, könnte man natürlich sagen, heute ist tolles Wetter und super Stimmung.
Und wenn man sich das anhört, dann spürt man, dass die Umformulierung weniger Stress erzeugt.
Da kann ja jetzt jeder mal drauf achten, wenn man das so hört.
Wir haben schlagkräftige Argumente.
Nein, wir haben überzeugende Argumente.
Oder, na dann schießen sie los.
Könnte man auch einfach sagen, erzähl doch mal.
Statt, wir werden sie mit ihren eigenen Waffen schlagen, könnte man sagen, wir werden ihre Strategie nutzen und weiterentwickeln.
Das ist nicht kriegsentscheidend.
Das ist nicht entscheidend.
Oder die Fronten zwischen den Teams sind verhärtet, kann man umformulieren.
Zum Beispiel, die Teams können sich momentan noch nicht auf eine Lösung einigen.
Und ich finde, wenn man sich die umformulierten Metaphern anhört, dann lassen die einen viel größeren Raum für Diskurs, für eine offene Kommunikation, für viel mehr Lösungsansätze, weil sie den Raum nicht zumachen.
Wenn man von Fronten und verhärtet spricht, dann sind das gleich wieder zwei, unter dem Sprache, Silos, die sich gegenüberstehen und die harte Silo-Grenzen haben.
Wenn man sagt, die Teams haben noch keine Lösung gefunden, heißt das, sie sind noch im Dialog und auf jeden Fall gibt es eine Lösung.
Wir finden sie auch noch.
Mir geht das ähnlich.
Wenn man das gegenüberstellt, merkt man, dass andere Dinge mitschwingen und es entspannender und besser ist.
Sagen wir mal anders.
Du hast vorhin gesagt, man könnte das auch aktiv einsetzen, um etwas zu machen.
Du hast gesagt, du willst damit Awareness schaffen.
Wir haben im Prinzip gesagt, ich kann darauf achten, ich kann versuchen, das umzuformulieren und kann dadurch selber besser werden.
Was mache ich, wenn es mir bei anderen auffällt?
Umgang mit Kommunikationsproblemen
Ich kann andere Menschen nicht verändern.
Ich kann nur darauf hinweisen und vielleicht spiegeln, wie es mir damit geht.
Wenn meine Führungskraft die ganze Zeit von Ballrooms redet, dann kann ich sagen, das löst so einen Druck aus.
Ich kann gar nicht mehr ordentlich denken.
Dann können wir nicht eine andere Sprache wählen für unser Team und das als Anstoß geben.
Ob die andere Person es dann tut, darauf habe ich keinen Einfluss.
Aber ich kann es auf jeden Fall erst mal zur Sprache bringen, damit ein Bewusstsein schaffen und damit auch einen Raum aufmachen, sich mal zu überlegen, wie wollen wir dann im Team sprechen.
Und welche Kultur wollen wir haben?
Genau.
Was wiederum impliziert, das ist das Gegenteil von der Sprachpolizei.
Das Ergebnis davon könnte jetzt auch sein, dass man sagt, da kann ein Erkenntnisprozess stattfinden, aber es kann auch sein, dass die andere Person sagt, ich mache das weiter oder ich kriege es nicht auf die Reihe.
Und das ist dann vielleicht auch fein.
Ja, und es gibt natürlich auch Führungskräfte, die sich hinter diesem Kommunikationsstil verstecken.
Die den autokratischen Stil bevorzugen, weil sie gerne Hierarchien mögen, weil sie gerne Ansagen machen, weil sie gerne wollen, dass ihre Befehle befolgt werden.
Und solche Menschen wird man dann damit nicht erreichen.
Da muss man halt entscheiden, wie gehe ich dann persönlich damit um?
Möchte ich weiter in dem Team bleiben oder nicht?
Aber das anzusprechen und auch zu erwähnen, dass es eine Auswirkung hat auf die gesamte Kultur und die Zusammenarbeit zwischen den Teams und auch auf die Lösungen und die Innovationskultur, das ist ein guter Anfang.
Genau, der Omid K. bei YouTube hat gesagt, könntet ihr bitte die Liste später unter dem Video posten?
Wenn es für dich okay ist, packe ich einfach die Folie mit auf die Website und verlinke sie oder hast du die irgendwo?
Die Liste der Metaphern meine ich?
Ja, natürlich, klar.
Okay, dann könnt ihr es da sozusagen runterladen und euch anschauen.
Ja, aber vielleicht können wir ja auch unsere Zuhörer fragen, ob sie einen Wunsch haben, dass wir hier live eine Metapher umformulieren sollen oder ob es auch noch Kommentare gibt oder Fragen.
Genau, also sehr gerne und das könnt ihr dann halt auch gerne in den Chat tun, genau, guter Hinweis.
Ich will nur gerade, weil, wie soll ich sagen, es ist mir nahezu ein persönliches Anliegen.
Ich möchte nochmal kurz hinweisen auf diese Episode zur Auftragstaktik, weil das, was ich gelernt habe, was ich spannend finde, ist, dass im Militär eigentlich Verantwortung delegiert wird und gesagt wird, du hast diesen Auftrag, erfülle mit den Mitteln, die dir zur Verfügung stehen, was ja auch bedeutet, dass es deine kreative Freiheit gibt, das halt so umzusetzen, wie man will.
Und ich bin mir nicht sicher, also ich habe Zivildienst gemacht, ich habe in der Armee von innen gesehen, wie das da tatsächlich drin aussieht und ich glaube, das ist ein wichtiger Aspekt für sozusagen Führungskräfte, die sagen, also dieses scheinbar harte Durchsetzen, du hast ja auch gerade gesagt, stark hierarchisch, autokratisch, das scheint nicht der Führungsstil zu sein, den das Militär tatsächlich anwendet und das ist vielleicht auch nochmal was, was man sich da zu Gemüte führen muss.
Wir waren gerade bei einem anderen Thema, wie war die Reaktion auf deinen Vortrag und was ist da noch passiert?
Ich habe danach die Leute im Publikum gefragt, ob sie noch Fragen haben und ob sie auch gerade an Personen denken, die solche Metaphern einsetzen und erstaunlicherweise gingen dann so gefühlte 25 Hände nach oben, weil jeder sich angesprochen gefühlt hat oder ein Thema hatte und ganz viele Worte fielen, zum Beispiel Schützengraben, Schlachtplan, wir müssen was befähigen und das war ganz interessant, weil eine Person hat manchmal auch gesagt, ich kann das jetzt auf einmal einordnen, dass ich mich bei diesen Metaphern immer so unwohl fühle und das fand ich ein schönes Feedback, weil wenn ich das erreiche, dann bin ich schon glücklich, denn mein Ziel ist es, tatsächlich ein Bewusstsein zu schaffen und die Möglichkeit zu geben, auch so einen Abgleich hinzukriegen.
Jemand sagt das, ich fühle mich so und daran liegt es, also dafür die Erklärung zu haben.
Und was eben bedeutet, dass es tatsächlich eben, wir sind ja auf der Berggrund, wir sind ja auf der Berggrund, das ist eine Softwareentwicklungskonferenz, ich glaube mit einem sehr stark technischen Publikum, so subjektiv, was eben bedeutet, dass das eben tatsächlich ein wichtiges Thema ist und was halt die Menschen auch tatsächlich interessiert, bewegt und einen Impact hat, was ich halt relativ schön finde.
Wenn wir gerade, also wir hatten gestern halt auch noch ein Panel und haben da tatsächlich irgendwie über so den Faktor Mensch gesprochen und ich hatte eben schon über diese Episode gesprochen und bin dort irgendwie eingegangen auf so Taktiken aus dem Ukraine-Krieg.
Da sind ja jetzt, also wir sind halt in Berlin, da sind halt potenziell Betroffene im Publikum und sozusagen geprimed durch die Vorschau auf diese Episode, habe ich mich irgendwie gefragt, okay, was kann ich jetzt eigentlich tun?
Weil das Beispiel wollte ich halt schon nennen, weil ich es halt irgendwie wichtig fand und ich glaube, es hat halt in der Diskussion was positiv.
Auf der anderen Seite ist es halt so, dass halt möglicherweise persönlich Betroffene tatsächlich im Publikum sitzen.
Hast du einen Tipp?
Also was würdest du tun?
Auch da nochmal der Hinweis, die Metaphern bewusst einzusetzen.
Allerdings richtet sich ja mein Vortrag nicht an direkt Betroffene oder nicht Betroffene, sondern es ist ja eher auf einer Meta-Ebene, die Metaphern sind tief in unserer Sprache verankert, gerade in Deutschland mit den Kriegen, die wir hier in unserem Land hatten, haben die Einzug in unsere Sprache gehalten und die Metaphern sind ja so tief verankert, dass man teilweise die eigentliche Bedeutung gar nicht mehr kennt und es auch nicht mehr hinterfragt.
Insofern, ich möchte niemandem zu nahe treten, ich hoffe nicht, dass sich jemand persönlich gerührt hat, aber ich befinde mich hier auf einer Meta-Ebene.
Was also bedeutet, es geht eben darum, Bewusstsein zu schaffen dafür, dass es emotionale und unterbewusste Reaktionen erzeugt, aber eben solche Sachen, wie ich gestern gemacht habe, sind dann vielleicht okay.
Ich hatte tatsächlich darüber nachgedacht, ob ich eine Alternative sehe, aber ich habe sie persönlich nicht gesehen und ich hätte nur das Beispiel nicht nennen können und das war es mir nicht wert.
Dasselbe war auch mit dem Begriff Führung, wo bei mir dann auch sehr schnell das in diese Richtung ging, aber das ist auch etwas, wo es vielleicht nicht um eine Metapher geht, sondern eben um andere Themen.
Hast du noch weitere Tipps, um Kommunikation zu verbessern, abseits von dem bewussten Nutzen solcher Metaphern?
Ja, also was immer hilft, ist, nicht zu bewerten, also nicht sofort in Annahmen zu verfallen, der andere könnte das gemeint haben, bestimmt hat er das gesagt oder mich gemeint oder was anderes, sondern diese Annahmen hinterfragen, um Missverständnisse zu vermeiden.
Das bietet sich immer an, wenn man dadurch im Dialog bleibt, weil man nicht auf Basis von Annahmen miteinander spricht, sondern auf Basis von Fakten.
Und wenn ich nicht bewerte, dann bleibe ich offen.
Kannst du ein Beispiel dafür nennen?
Na ja, angenommen, du erzählst mir, ich habe heute Morgen den Bus verpasst, dann könnte meine Annahme sein, das hat ihn bestimmt total wütend gemacht und jetzt ist er total genervt und ich lasse ihn lieber in Ruhe und ziehe mich zurück.
Er ist dann verwundert, warum ich mich zurückziehe und nicht mehr mit dir in Kontakt trete.
Obwohl du eigentlich, wenn ich gefragt hätte, hätte ich es erfahren, dich gefreut hast, dass du den Bus verpasst hast, weil du das total genossen hast, dann heute Morgen drei Stationen zu laufen und die Sonne zu genießen.
Aber die Info habe ich nie bekommen, weil ich sofort dachte, okay, nein, ich frage lieber nicht weiter.
Okay, also, wie soll ich sagen, ich habe manchmal das Gefühl, das sind Sachen, wo man, also ein Problem, was ich glaube, was manchmal existiert, ist, dass Dinge sehr schnell ins Persönliche gezogen werden.
Ist das auch so ein Thema, wo man sagt, okay, du sagst irgendetwas und ich glaube, das ist ein persönlicher Angriff, aber es ist eigentlich eine objektive, sachliche Sache und ist das auch dann ein Aspekt?
Auf jeden Fall.
Und hier hilft der Ansatz der gewaltfreien Kommunikation, weil ich da natürlich erst mal sagen kann, du hast das gesagt, so ist es bei mir angekommen und ich würde mir wünschen in Zukunft, dass du es anders formulierst, weil ich mich getriggert fühle oder weil ich die Wortwahl seltsam finde.
Und da wirklich den anderen nicht anzugreifen und zu sagen, ey, wie kannst du nur so mit mir reden, sondern dass man erst mal sagt, das, was du gesagt hast, hat die Wirkung erzeugt, um ins Gespräch zu kommen und dem anderen auch ein Stück von sich preiszugeben, damit der andere verstehen kann, wie ticke ich und was brauche ich, damit er oder sie dann auch die Chance hat, auf mich einzugehen beim nächsten Mal.
Ich hatte mal eine Session, ich war mal in einer Session in so einem Open Space, die war, glaube ich, angekündigt als Menschen-Debakel, also die Fehler beim Menschen sozusagen zu erkennen und ist dann genau in diese Richtung gegangen von gewaltfreier Kommunikation und ich fand das halt spannend, weil, ich finde es wieder bei Metaphern, gewaltfreie Kommunikation hörte sich für mich so an wie, wir haben uns irgendwie ganz doll lieb und das ist irgendwie das Thema, wo eigentlich geht es tatsächlich, und da finde ich die Begriffe ein bisschen schwierig, mein Gefühl geht es halt darum, die Kommunikation zu verbessern, also dass man tatsächlich irgendwie sagt, okay, was will der Gegenüber eigentlich sagen, ist das eine sachliche Sache, wie ist das bei mir angekommen und wie funktioniert das?
Das ist vielleicht ein Thema, über das man auch nochmal eine Episode machen sollte oder tiefer diskutieren sollte.
Ja, definitiv, also dabei geht es auch immer darum, Bedürfnisse zu äußern, was ist eigentlich mein Bedürfnis, was empfinde ich, denn ganz oft in Gesprächen und auch in Konfliktklärungsgesprächen ist es so, dass die Teilnehmer auf einer Sachebene bleiben und es gibt ein unendliches Ping-Pong von Fakten hin, Fakten her und es führt nie zum Ergebnis, weil keiner sagt, hey, das, was du gesagt hast, das hat mich verletzt, das hat mich wütend gemacht, mich tut das traurig und nur auf dieser emotionalen Ebene kommt man dann eigentlich zum Punkt, worum geht es denn hier wirklich, es geht gar nicht um die Fakten und wer hat Recht oder Schuld oder Unrecht, das ist vollkommen irrelevant, sondern es geht darum, was hat es mir ausgelöst und warum bin ich jetzt in der Situation oder in der Verfassung?
Also, okay, interessanter Punkt, mir fällt mindestens eine Situation ein, aber da gibt es bestimmt noch mehr, wo ich das Gefühl habe, wir sitzen in einem Meeting, wir diskutieren ein Thema, wir diskutieren, dass wenn die verschiedenen Lösungsmöglichkeiten, die eigentlich hätten ergriffen werden sollen, irgendwie hat das alles nicht funktioniert und dann habe ich das Gefühl, dass wir das nochmal und nochmal und nochmal und nochmal diskutieren und inhaltlich nicht weiterkommen und dann sind wir eineinhalb Stunden weg.
Genau.
Was mache ich?
Was mache ich?
Ja, gute Frage.
Man könnte sich natürlich rein sachlich erstmal angucken, wie war das Briefing, wie gut war die Qualität des Inputs, wie sind wir zu den Lösungen gekommen oder dann auch nochmal gucken, wie lief die Zusammenarbeit, also dann nochmal wirklich weg von den Lösungsmöglichkeiten hinzu, sind wir überhaupt zufrieden mit der Qualität, wie kam es zu der Qualität, woran lag es, gab es vielleicht Konflikte im Team, hat sich jemand zurückgezogen, konnten wir wirklich in dem Kontext unser Bestes geben, hatten wir den Raum, hatten wir die Möglichkeiten?
Würdest du ein Meeting ansetzen nach dem eigentlichen Meeting, um das retrospektiv nochmal zu klären oder würdest du jetzt ad hoc sagen, wenn man sozusagen das dritte Mal bei demselben Problem vorbeikommt, würdest du dann sagen, okay, stopp, wir müssen mal auf diese andere Ebene wechseln?
Ja, also wenn ich dabei wäre, würde ich das Meeting unterbrechen, um einfach nicht die Zeit von den Beteiligten zu verschwenden oder eine Retrospektive durchführen und dann sagen, okay, wir haben ja gemerkt, wir sind in dem Meeting nicht weitergekommen, jetzt lasst uns mal wirklich abtaugen, gucken, woran es wirklich lag.
Und das würdest du sofort tatsächlich auch tun?
Ja, relativ zeitnah, damit eben die Geschehnisse noch im Kopf sind.
Okay, also das heißt, wenn ich jetzt irgendwie nach anderthalb Stunden, ich habe zwei Stunden im Meeting, wenn ich halt nach anderthalb Stunden feststelle, ich habe da ein Problem, dann wäre halt eine Möglichkeit, das irgendwie zu tun und auf diese Ebene halt zu wechseln.
Genau, und wenn man dann in diesen Meetings ist, kommt man oft in die Situation, dass die Beteiligten sagen, ja, der war schuld und weil der nicht geliefert hat, konnte ich das nicht machen und dann gibt es halt so ein Fingerpointing.
Und da ist es dann die Kunst, die Leute eben aus diesem rechtfertigen und beschuldigen Modus rauszukriegen und zu sagen, okay, aber was war dein Anteil an dieser Situation?
Was kannst du beim nächsten Mal anders machen, damit es besser wird?
Und den Fokus wirklich auf sich selbst zu lenken, weil durch Beschuldigen und Rechtfertigen finde ich auch nicht zum Punkt und auch nicht zum guten Ergebnis.
Also da ist dann wirklich auch die Eigenverantwortung eines jeden Einzelnen gefragt, sich dem zu stellen und Erkenntnisse für sich persönlich auch abzuleiten.
Genau, und das ist, glaube ich, du hattest es vorhin gesagt, das war so ein Satz, der bei mir hängen geblieben ist mit, du wirst die anderen Menschen nicht ändern.
Genau, also man kann die anderen Menschen nicht ändern, man kann nur sich selbst ändern und wenn ich mich selbst anders verhalte, verändere ich ja auch einen Teil des Systems und dann muss sich das System ja auch in irgendeiner Form anpassen.
Also das erzeugt ja dann auch Aktion, erzeugt ja dann auch eine Reaktion.
Und wenn ich anders auf Situationen reagiere als bisher, dann muss ja da auch eine andere Reaktion folgen und dadurch verändert sich das System langsam, aber stetig.
Okay, das heißt also, ich bin Teil des Systems und indem ich mich ändere, ändert sich das System um mich herum und dann ist halt die Hoffnung, dass es halt irgendwie besser wird.
Das bedeutet jetzt aber einen Umkehrschluss.
Wenn ich jetzt feststelle, diese Person hat einen Fehler gemacht, subjektiv, dann macht es keinen Sinn, oder das wäre halt die Frage, macht es dann überhaupt Sinn, zu der irgendwie hinzugehen und zu sagen, du hast übrigens einen Fehler gemacht oder nicht, ändere das oder irgendwie sowas in dem Dreh, weil du hast ja gesagt, die Person wird sich ja nie ändern.
Naja, losstellen finde ich ist keine gute Option, sondern eher zu sagen so, hey, ich habe gesehen, das ist schiefgelaufen, wie kann ich dir helfen, das beim nächsten Mal besser zu machen, oder hast du eine Idee?
Also wirklich nicht retrospektiv denken, sondern prospektiv und in die Zukunft gucken, weil die Vergangenheit kann ich nicht ändern, aber ich kann die Zukunft positiv beeinflussen und da eben offen sein und Offenheit signalisieren, als Teammitglied, aber auch als Führungskraft Offenheit signalisieren, aus Fehlern zu lernen.
Also meine Intuition wäre sowas in einem Vier-Augen-Gespräch zu machen.
Ja, definitiv, es sei denn, das Team ist so eng und so gut zusammengewachsen, dass man es auch im Team besprechen kann, aber erst mal unter vier Augen.
Man weiß nie, ob man bei dem anderen Charme auslöst oder Rückzug.
Also wenn wir darüber sprechen, dann fängt man sozusagen die nächste Frage an.
Also es gibt ja sowas wie Scrum, es gibt ja irgendwie diese Retrospektiven und so wie ich es verstehe, ist das ja ein Team-Event, wo ich mich irgendwie hinstelle und sage, okay, wir als Team, wie können wir sozusagen besser werden, wenn du, wie soll ich sagen, ist es nicht sinnvoller, das als Vier-Augen-Gespräche zu machen dann?
Retrospektiven und Feedback
Naja, das Team hat ja gemeinsam versucht, ein Sprintziel zu erreichen und darum geht es ja.
Es geht ja nicht um wirklich persönliche Belange, sondern es geht ja um den Faktsprintziel und was lief gut, was lief schlecht, was können wir beim nächsten Mal besser machen.
Und da ist es schon sinnvoll, im Team darüber zu sprechen und da aber auch wertschätzend zu bleiben und nicht sagen, naja, weil du jeden Tag erst um elf gekommen bist, haben wir jetzt unser Ziel nicht erreicht, also keine Anfeindung, sondern tatsächlich sagen, ich würde mir beim nächsten Mal Pünktlichkeit wünschen.
Also das positiv formulieren, das Thema auch ansprechen, ist wichtig, aber trotzdem im Team bleiben.
Damit das Thema als Ganzes besser wird und deswegen mache ich das eben nicht sozusagen nur in so Einzelgesprächen, das wäre halt eher eine Option, wenn ich halt das Gefühl habe, okay, da ist halt ein personenspezifisches Problem und beides hat sozusagen seine Berechtigung, verstehe ich dann sozusagen.
Ganz genau, ganz genau.
Gut, genau, das passt für mich und finde ich halt auch nachvollziehbar.
Ich hätte noch einen, du hast mich nach Tipps gefragt, ich finde noch eine ganz kleine Veränderung in der Kommunikation sehr gut, die aber eine sehr große Auswirkung hat und zwar, wenn ich in der Argumentation bin, nicht mit aber zu antworten, sondern mit und.
Okay.
Weil man dann die Konfrontation nicht erzeugt, sondern weil man eine Kooperation im Gespräch hat.
Also ich bin deiner Meinung, aber ist ja so der natürliche Reflex, wenn man sagt, ich bin deiner Meinung. oder ich bin nicht deiner Meinung und ich habe noch weitere Argumente dafür oder dagegen, dann bleibt man in der Diskussion und schafft keine Fronten, weil der andere bei einem Aber immer gleich in so einer Rechtfertigungsposition ist.
Und seine Argumente mit uns zu verbinden, führt zu mehr Offenheit.
Okay, also tatsächlich dieses eine Wort ersetzen, was aber wahrscheinlich dann auch dazu führt, dass der Satz sich halt ändert.
Ja, man muss es ein bisschen anders formulieren.
Die Aussage ist die gleiche, außer dass ich eben mit dem und das Verbindende suche und nicht das Trennende.
Und damit ist man gemeinsam auf der gleichen Seite anstatt gegenüber.
Okay, und dadurch hat man die Konfrontation halt wieder raus.
Das macht sehr viel Sinn.
Was hatten wir noch?
Achso, das haben wir auch schon so ein bisschen diskutiert, glaube ich, vorhin bei dieser Frage.
Also wenn es halt bei anderen auffällt.
Ich werde es ja nicht ändern.
Das bedeutet halt, wie soll ich sagen, die Dinge, über die wir hier sprechen, werden ja oft manchmal kritisiert.
Da gibt es dieses Schlagwort von Political Correctness und da gibt es ja auch diese Geschichte von, ich kann hier ja nichts mehr sagen.
Das scheint aber eigentlich nicht das zu sein, worüber wir hier reden, sondern du sagst halt im Wesentlichen, ich muss mich halt selber ändern und meine eigene Kommunikation ändern, damit sich die Umwelt sozusagen ändert.
Hast du eine Idee, wie man mit Leuten umgeht, die sowas sagen, wie ich kann hier ja nichts mehr sagen und ich fühle mich unter Druck gesetzt?
Gibt es dafür Erklärungsmuster, warum die überhaupt so agieren?
Sprache ist ein mächtiges Werkzeug und bewusst mit Sprache umzugehen ist tatsächlich auch eine Kunst, die man ein Leben lang lernt.
Da hat man auch nie ausgelernt und ich könnte mir vorstellen, dass es so ein bisschen Ratlosigkeit ist.
So wie ich spreche, ist es offensichtlich nicht gewollt, aber ich habe auch keine Idee, wie sonst.
Deswegen ist da vielleicht auch so ein bisschen Hilflosigkeit.
Ihr könnte da mitspielen und vielleicht fühlen sich die Menschen auch zensiert, weil sie das Gefühl haben, kontroverse Themen nicht mehr ansprechen zu können.
Auf der anderen Seite ist es aber auch wichtig, immer darauf hinzuweisen, na klar, jedes Thema darf angesprochen werden.
Es ist nur die Frage, wie.
Also wie spreche ich es an?
Wie grenze ich niemanden aus, sondern wie spreche ich inklusiv?
Wie schaffe ich es, Respekt für die Erfahrungen von Gruppen und Identitäten zu zeigen in meiner Sprache?
Denn Sprache schafft Wirklichkeit.
Wenn ich bestimmte Personengruppen mit meiner Sprache ausgrenze, dann steigt sich das in der Gesellschaft nieder.
Was eben bedeutet, dass man auch wieder anfangen könnte und sagen könnte, okay, die Personen wirklich wahrnehmen und ernst nehmen und versuchen, auf diese Art und Weise etwas zu ändern und in diese Richtung zu gehen und da etwas zu tun, um das zu lösen.
So verstehe ich das jetzt zumindest.
Genau.
Ich glaube, das fand ich auch spannend, das hattest du vorhin zumindest bei dem Vorgespräch gesagt, es gibt tatsächlich, weil wir auch nochmal über Evidenz sprechen wollen oder weil ich glaube, dass das mit der Evidenz ist wichtig, es gibt tatsächlich Studien, die das wirklich untersuchen und empirische Hinweise darauf geben, dass eben da ein starker Zusammenhang ist.
Zwischen Sprache und welche Wirkung sie erzeugt.
Ja, geschlechtergerechte Sprache ist ja auch ein großes Thema in dem Zusammenhang und die Uni Würzburg hat dazu ein Experiment durchgeführt und zwar war der Inhalt zu fragen oder erforscht werden sollte, macht es wirklich einen Unterschied, ob ich nach Ärzten oder Ärztinnen frage oder Sängern oder Sängerinnen und das Experiment war ganz simpel.
Studenten wurden gefragt, nenne mir fünf Sänger, Punkt, nenne mir fünf Sängerinnen und in der dritten Frage nenne mir fünf Sänger oder Sängerinnen und die Antworten waren so divers wie die Fragen.
Im ersten Punkt wurden nur Männer genannt, obwohl es eben das normale Maskulinum ist, was viel genutzt wird, von dem viele sagen, ja Frauen sind ja da inkludiert.
Nein, es führt dazu, dass tatsächlich in erster Linie an Männer gedacht wird und das hat dann natürlich Auswirkungen.
Wenn ich immer von Forschern rede oder von Entdeckern, von Wissenschaftlern, dann sind eben in erster Linie Männer gemeint.
Und ja, das Experiment hat es bewiesen, wenn ich nach Künstlern oder Künstlerinnen oder Sängern und Sängerinnen frage, dann kriege ich eine bunte Mischung an Antworten und genau das ist eben auch das, was geschlechtergerechte Sprache aus meiner Sicht rechtfertigt, dass eben tatsächlich an alle gleichermaßen gedacht wird und keiner von Frauenereien ausgeschlossen wird durch die Art der Frage.
Aber in unserer Welt, was sind die konkreten Auswirkungen davon?
Also ich frage ja jetzt nicht, kennst du einen Arzt oder eine Ärztin oder sowas, sondern wir haben ja irgendwie andere Themen.
Also ich achte ja auch darauf, dass ich jetzt über EntwicklerInnen spreche.
Warum ist das eine gute Idee?
Warum ist es so wichtig, darüber zu sprechen?
Also dieses mentale Bild ist ja nur in Anführungsstrichen ein mentales Bild.
Also wenn ich sage Arzt, okay, also bei mir erscheint tatsächlich sozusagen mental irgendjemand in so einer weißen Oberrolle und das ist halt irgendwie ein Mann.
Okay, was ist das Problem dabei?
Das Problem dabei ist, dass halt Frauen dann keine Berücksichtigung finden und das ist ein Problem im Recruiting, das ist ein Problem auch in der Politik, es ist ein Problem auch der Sichtbarkeit.
Also wenn ich einen Unternehmenschef suche, der die Nachfolge antritt, dann suche ich natürlich bei den Männern.
Dann suche ich einen Stephan, einen Thomas, einen Michael, aber keine Christine, Juliane oder was auch immer.
Und das ist das Problem.
Wenn ich im Vorfeld sage, wir suchen einen neuen Vorstand oder eine neue Vorständin, dann mache ich den Raum auf und dann zeige ich auch Offenheit und zeige auch, dass ich offen bin für diverse Lösungen.
Und weil du es gerade gesagt hast, also es gibt ja auch die Möglichkeit, sowas zu benutzen wie studieren, die beispielsweise, also wo eben man nicht sagt der Student, sondern eben solche Wörter nutzt.
Es muss ja nicht immer mit dem Doppelpunkt in oder wie auch immer sein.
Genau, das ist vielleicht von daher nochmal eine gute Sache und du hast es ja selber gesagt, ich verlinke das irgendwie später auch.
Es gibt offensichtlich auch eine Folge bei Quarks über das Thema und diese Studie von der Uni Würzburg.
Also es ist etwas, wo es so richtige empirische wissenschaftliche Fortschrumpf gibt, wie man das halt sozusagen sich vorstellt.
Das heißt also, die Evidenz dafür ist tatsächlich sehr gut.
Es gibt ja auch das Prinzip der Ähnlichkeit, dass ich verstärkt nach Menschen suche, die mir ähnlich sind im Recruiting.
Auch das ist ja das Beispiel mit den Vorständen, dass halt gerne Stefans und Michael und Thomas eingestellt werden und dass diese Namen ja auch überdurchschnittlich oft in den Vorsätzen der AGs zu finden sind.
Und ich stelle natürlich jemanden ein, von dem ich weiß, der tickt genauso, der denkt genauso, der vertuscht vielleicht meine Fehler genauso im schlimmsten Fall.
Und da aber offen zu sein für Veränderungen und auch offen zu sein für neue Personen, schafft er auch die Möglichkeit, frischen Wind in das Ganze zu bringen und weg von dem, okay, wir machen immer so weiter wie der Stefan davor und der Thomas davor, sondern wir verändern uns und wir sind offen für neue Positionen, offen für neue Ansichten, offen für neue Herangehensweisen und das bringt am Ende auch frischen Wind und Innovationen in die Unternehmen.
Okay und damit hast du glaube ich schon den wesentlichen Punkt genannt.
Diversity ist halt nicht nur ein ethisches Thema, sondern eben auch ein Thema, was letztendlich einen Wettbewerbsvorteil bringt.
Absolut.
Mir lag so ein bisschen die Frage auf der Zunge, naja, aber es kann ja sein, dass ich halt mit diesen Menschen, die so ähnlich sind wie ich, besser interagieren kann.
Und das könnte ja ein Vorteil sein, aber das hast du im Prinzip schon vorweggenommen.
Das führt irgendwie dazu, dass wir immer im selben Zyklus sind sozusagen, weil wir die selben Sachen diskutieren.
Aber runtergebrochen auf die Softwareentwicklung.
Welche Teams funktionieren total gut?
Diversity und Innovation
Heterogene Teams, also wo du verschiedene Charaktere hast, verschiedene Geschlechter, verschiedene Disziplinen.
Teamzusammensetzung
Also du kannst ja nicht nur Senior Architekten in ein Team setzen und glauben, dass da ein super Ergebnis rauskommt.
Kommt wahrscheinlich ein gutes Ergebnis raus, aber nicht das Beste.
Das Beste kommt raus, wenn ich verschiedene Disziplinen und verschiedenste Blickwinkel in das Team bringe, um dann eben eine gute Schwarmintelligenz zu nutzen.
Ich wäre jetzt versucht, ich weiß ja, ob ich das darf, weil ich mich so ein bisschen zu den Architekten erzähle, zu sagen, dass halt an der Stelle, wo man ein Team nur aus Architekten bildet, am Ende überhaupt gar kein Quot rauskommt, weil eben nur Architektur entsteht.
Genau, ja, aber das ist es, genau.
Exakt, das ist halt da das Problem.
Hast du noch Themen, die dir sozusagen auf der Zunge liegen, die für dich halt nochmal wichtig wären?
Ich hatte mir ja noch aufgeschrieben, was macht ihr morgen eigentlich anders?
Hattest du das nicht in dem Talk auch gefragt?
Ich hatte das im Talk gefragt und hatte es auch als offene Frage am Ende mitgegeben, dass jeder sich vielleicht nochmal Gedanken macht, welche Metaphern er oder sie morgen nicht mehr einsetzen möchte oder umformulieren möchte.
Mein Take-away von gestern könnte ich euch noch mitgeben, das war, gewaltfreie Metaphern stärken eine Kultur, die Kooperationen und Innovationen fördert.
Und wenn dieser Gedanke als kleiner Samen in die Welt getragen wird, dann würde mich das sehr glücklich machen.
Denn das ist tatsächlich ein Gedanke, der auf die Unternehmenskultur einzahlt und auch dafür sorgt, dass es einfach eine friedvolle Atmosphäre ergibt letztendlich.
Die dann eben am Ende auch produktiver ist.
Und ich glaube, genau diese Frage mit, was macht ihr morgen anders sozusagen zur Selbstreflektion, ist halt eine gute Idee und auch etwas, was man mitnehmen kann.
Hast du irgendwas mitgenommen, was die Leute sich da vorgenommen haben?
Wahrscheinlich nicht, oder?
War da irgendwas?
Dazu hat keiner was gesagt.
Interessant war eben, dass jeder sich angesprochen gefühlt hat sofort, dass jeder Beispiele nennen konnte für gewaltvolle Metaphern und dass jeder verstanden hat, oh ja, das findet in meinem Umfeld auch statt und ich werde jetzt mal darauf achten.
Und dieses Bewusstsein zu spüren, das ist mein Ziel oder das war mein Ziel gestern.
Genau, ich glaube, das haben wir ja auch aus sehr ausführlich diskutiert.
Also Marc schreibt halt gerade, oft geht es ja um die Konzepte hinter der Sprache.
Die Sprache des Ingenieurs ist der Plan, so die Behauptung, Übersichtsplan, Lageplan und so weiter.
Keine Ahnung, was damit gemeint ist oder was man dazu kommentieren kann.
Ich würde erst mal, also ich weiß gar nicht, ob das stimmt.
Achso und da kommt jetzt die Frage, wie schafft man es, genau das richtige Konzept beim Empfänger ankommen zu lassen?
Das ist, glaube ich, die ultimative Kommunikationsfrage, nicht?
So ein bisschen.
Naja, also die Sprache, die ich wähle, ist abhängig von meinem Publikum.
Spreche ich mit Kleinkindern, mit Schülern, mit Teenagern oder mit Softwareentwicklern?
Je nachdem benutze ich halt andere Vokabeln und auch eine andere Ansprache.
Was allen gleich ist, ist die respektvolle, wertschätzende Art und eine Kommunikation, die immer auf Augenhöhe stattfindet.
Und ich glaube, also das finde ich halt wichtig und interessant, weil ich habe halt häufig das Gefühl, also ich habe ja eher so mit Technikern zu tun und ich habe das Gefühl, dass es da halt häufig Vorteile gibt gegenüber Management, weil die haben ja keine Ahnung von Technik, aber auch irgendwie umgekehrt.
Und wie soll ich sagen, du hast ja wahrscheinlich sehr viel oder du hast sicherlich sehr viel mit Technikern zu tun und siehst halt auch das Kommunikationsverhalten.
Was sind denn so typische Tipps, die du den Leuten geben würdest, gerade so in der Kommunikation Richtung Management und andere Rollen?
Ja, also Manager sind auch nur Menschen, die auf Informationen angewiesen sind.
Und ich habe versucht, mit meinen Teams es so zu leben, dass jeder von uns seine Rolle hat.
Ich bin Abteilungsleiter und einer ist Architekt, Architektin, Softwareentwicklerin und wir alle haben unsere Darlehnsberechtigung, aber keiner ist dem anderen überstellt oder hat mehr zu sagen, sondern ich verstehe uns als Team, jeder in seiner Rolle, jeder mit seinen Aufgaben, aber nur zusammen kommen wir zum Ziel.
Also auch dieses, mein Manager hat gesagt, ich muss erst meinen Manager fragen, also auch dieses Hierarchie denken, ein kleines bisschen abzulegen und ich sage jetzt mal ein bisschen, den Respekt vor den Hierarchien zu verlieren und zu sehen, das ist auch nur ein Mensch, der seinen Job machen will und wie können wir uns gegenseitig dabei helfen, das beste Ergebnis zu liefern.
Aber also wie soll ich sagen, ich würde nicht, ich kann mir vorstellen, dass es Organisationen gibt und die habe ich auch irgendwie erlebt, wo es tatsächlich so ist, dass ich auch meinen Manager fragen muss.
Also ist das nicht tatsächlich, was mache ich denn dann?
Ich kann ja jetzt irgendwie schlecht sagen, ich ignoriere das und gehe irgendwie anders damit um.
Nee, ignorieren nicht.
Wenn die Unternehmenskommunikationswege so sind, wie sie sind, dann ist es natürlich erstmal so anzunehmen, aber ich kann dahinter den Menschen sehen und kann mir überlegen, was braucht er von mir, damit er seinen Job gut machen kann.
Also diesen serviceorientierten Gedankenleben, weil damit verschwindet dann auch diese Hierarchiestufe, finde ich, aus dem Blickfeld und man kommt viel mehr in so einen, wie können wir uns die Bälle gut zuspielen Modus.
Natürlich muss man in diesen Unternehmen dann quasi nach Freigaben fragen oder sich Rückmeldungen holen, bevor man irgendwas entscheidet.
Das ist auch okay, aber trotzdem kann man es auf Augenhöhe machen.
Was so ein bisschen bedeutet, so ein wechselseitiger Unterstützungsgedanke.
Und das ist, glaube ich, ein deutlich anderes Mindset, als das, was ich vorher skizziert habe.
Also nicht etwas, wo ich sage, du Managerin musst irgendwie für mich irgendwas erledigen, sondern irgendwie erstmal sagen, okay, ich sollte dir irgendwie helfen und dich halt mit irgendwelchen Informationen füttern oder das sozusagen richtig auf die Reihe bekommen.
Vielleicht auch fragen, wie ich halt das helfen kann und da halt dann die Aktivität entfalten.
Und vielleicht ist das halt noch ein Hinweis, den wir halt loswerden können.
Gut, ich verlinke noch deine Homepage und die verschiedenen anderen Dinge, über die wir diskutiert haben.
Noch irgendwelche weiteren Themen, die dir einfallen, die wir diskutieren wollten, würden, sollten?
Nein, außer, dass ich mir wünsche, dass, wie gesagt, Bewusstsein für die eingesetzten Metaphern da ist und dass man sich halt im Vorfeld überlegt, welches Ziel will ich mit dem, was ich jetzt sage, erreichen, warum sage ich es und wie sage ich es, welche Atmosphäre will ich damit kreieren.
Sich das immer kurz zu überlegen und dann bewusst zu agieren, das wäre mein größter Wunsch.
Dann würde ich sagen, vielen Dank, dass du da warst und dir die Zeit genommen hast.
Danke dir.
Genau, Marc hat sich auch gerade für unsere Antwort oder für deine Antwort bedankt.
Und genau, wir sehen uns dann nächste Woche am Freitag wieder.
Ich bin ehrlich gesagt noch nicht sicher, was ich mache.
Wahrscheinlich werde ich es tatsächlich allein in die Episode machen, aber das sehen wir dann.
Und genau, ich würde sagen, schönes Wochenende und bis dahin erstmal.
Danke dir.
Danke.