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Requirements Engineering ist ein oft unterschätzter aber entscheidender Bereich der Softwareentwicklung. Peter Hruschka, Mitentwickler des req42-Templates, erklärt im Gespräch, warum ein Backlog und User Stories allein nicht ausreichen und wie systematisches Requirements Engineering zum Projekterfolg beiträgt.
Über req42 - ein Template für agiles Requirements Engineering
Das req42-Template wurde als Pendant zum bekannten arc42-Template für Softwarearchitektur entwickelt. Es enthält zwölf “Schubladen” für die strukturierte Erfassung von Anforderungen im agilen Kontext. Dabei geht es weit über die reine Backlog-Pflege hinaus und deckt wichtige Aspekte wie Qualitätsanforderungen, Randbedingungen und Management-Aspekte ab.
Mehr als nur User Stories
Ein häufiger Irrtum ist, dass agiles Requirements Engineering sich auf User Stories und einen Backlog beschränkt. Tatsächlich braucht es:
- Eine klare Vision und definierte Ziele
- Qualitätsanforderungen
- Technische und organisatorische Randbedingungen
- Eine Roadmap für die Umsetzung
- Ein Risikomanagement
- Ein Team und Budget
Die Bedeutung von Qualitätsanforderungen
Qualitätsanforderungen werden in vielen Projekten vernachlässigt, sind aber entscheidend für den Erfolg. Sie sollten bereits in der Requirements-Phase definiert werden - nicht erst während der Architekturentwicklung. Dabei gilt: Qualität bedeutet nicht automatisch “das Beste”, sondern die Erfüllung definierter Anforderungen im Rahmen der Möglichkeiten.
Der strukturierte Weg zu guten Anforderungen
Requirements Engineering umfasst vier Haupttätigkeiten:
- Anforderungen ermitteln (durch Interviews, Beobachtungen etc.)
- Anforderungen spezifizieren und dokumentieren
- Anforderungen verifizieren und validieren
- Anforderungsmanagement über die Zeit
Dabei ist es wichtig, die richtige Balance zwischen Dokumentation und Kommunikation zu finden. Im agilen Kontext wird zwar weniger dokumentiert, dafür aber mehr kommuniziert.
Die Hierarchie der Anforderungen
Statt nur auf User Story-Ebene zu arbeiten, empfiehlt sich eine hierarchische Strukturierung:
- Epics (zu groß für einen Release)
- Capabilities (bei SAFe)
- Features (zu groß für einen Sprint)
- User Stories (umsetzbar in einem Sprint)
Diese Struktur hilft, den Überblick zu behalten und Zusammenhänge zu erkennen.
Fazit
Gutes Requirements Engineering ist aufwendig - etwa 25% des Gesamtaufwands eines Projekts. Dieser Aufwand zahlt sich aber aus durch:
- Klarere Ziele und Prioritäten
- Besseres Verständnis der wirklichen Anforderungen
- Vermeidung unnötiger Features (laut Studien werden 45% entwickelter Features nie genutzt)
- Frühzeitige Erkennung von Zielkonflikten
- Eine solide Basis für Architekturentscheidungen
Dabei gilt: Die Anforderungen einer Branche sind meist langlebiger als technische Lösungen. Eine gute Requirements-Dokumentation hilft daher auch bei späteren Weiterentwicklungen und Relaunches.
Requirements Engineering ist keine lästige Pflicht, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor - gerade in innovativen und risikoreichen Projekten, die über Standard-Implementierungen hinausgehen.